Pressemitteilungen der BIL OF
Pressemitteilungen der BIL OF vor 1. Januar 2009
Fraport erwartet maue
Passagierentwicklung
Zweifel an der angeblichen Notwendigkeit eines schnellen Ausbaus
Pressemitteilung der BIL vom 07.11.08
Die nachfolgende Meldung:
Frankfurt, 06. Nov (Reuters) - Der Flughafenbetreiber Fraport erwartet auch für das kommende
Jahr eine maue Passagierentwicklung am größten deutschen Flughafen. "Ein kontinuierliches
Verkehrswachstum, wie wir es seit Jahren gewohnt waren, sehen wir im Moment für unseren
Heimatstandort Frankfurt nicht", sagte Fraport-Vorstandschef Wilhelm Bender am Donnerstag.
Dies sei unter anderem auf die Finanzkrise und den Sparkurs vieler Fluggesellschaften
zurückzuführen. Für die ausländischen Flughäfen, an denen Fraport beteiligt ist, sei er
jedoch optimistischer.
Wachstumschancen sieht Bender auch weiterhin durch Zukäufe. Fraport prüfe
Beteiligungen oder Managementverträge. Chancen böten sich durch den geplanten
Verkauf der Londoner Airports in Gatwick und Stansted sowie beim laufenden
Bieterverfahren für eine Betreiberkonzession für den Sankt Petersburger Flughafen Pulkovo.
veranlasst die BIL zur Schlussfolgerung:
Damit ist die Frage der Bürgerinitiativen und Naturschutzverbänden nach der angeblichen
Notwendigkeit eines schnellen Ausbaus doch mehr als berechtigt. Wenn selbst die Fraport AG
Zweifel am Wachstum hegt, dürfen eben keine unumkehrbaren Tatsachen durch eine Rodung des
Kelsterbacher Waldes noch in diesem Winter geschaffen werden!
Koch wird durch
Koalitionsvereinbarungen an seinen eigenen Wortbruch erinnert
Pressemitteilung der BIL vom 30.10.08
Äußerst unverständlich sind in letzter Zeit die Pressemitteilungen bzw. Medienberichte
des Flughafenbetreibers Fraport und der CDU bzgl. des Koalitionsvertrages zwischen SPD und Grünen.
Genau die dort enthaltene Festlegung, Ausbau am Frankfurter Flughafen nur mit einem Nachtflugverbot,
wurde doch von der Regierung Koch und Co sowie den Fluggesellschaften - in dem
Mediationsverfahren - erarbeitet und der Bevölkerung versprochen. Es hieß ganz
eindeutig: "Kein Ausbau ohne Nachtflugverbot". Jetzt, nachdem
ein Regierungswechsel droht und genau dieses Versprechen umgesetzt werden soll, wird dem ganzen
Mediationspaket (d.h. den Lärm-, Gesundheits- Wirtschaftsgutachten) widersprochen und es heißt
wiederum, dass die Flughafen-Koalitionsverhandlungen der rot-grünen Parteien nicht tragbar wären.
Hätte man das Versprechen gehalten, so würde auch keine Verfahrensverzögerung durch die nachträgliche
Installation eines Nachtflugverbotes eintreten.
Hier stellt sich die Frage, ob nach dem Hick-Hack der CDU eine "neue" Regierung genügend
Rückgrat zeigen und ihre Position beibehalten wird, obwohl es auch in den Reihen der SPD
Kritiker und Abweichler gibt. Am Dienstag werden wir sehen, ob die SPD solidarisch auftritt
und die Machtinteressen einzelner, wie Walter, Metzger, Everts, Tesch zurückgestellt werden.
Oder ob genau diese - wie so oft PolitikerInnen - populistisch auftreten, um in der
Öffentlichkeit aufzufallen - und/oder auf die falschen Angaben Fraports zur Entwicklung der
Arbeitsplätze immer noch vertrauen. Genau deshalb müssen Bevölkerung, Bürgerinitiativen und
Umweltverbände bei dem Ausbauthema zu Recht skeptisch sein, wenn Politiker - vom angeblichen
Wirtschaftsmotor Fraport bestimmt - etwas versprechen, was dann nach wenigen Monaten nicht mehr gilt.
So dringend, wie die Ausbaubefürworter die Errichtung einer weiteren Landbahn darstellen,
kann dies übrigens gar nicht sein: Lufthansa und Flughafenbetreiber müssen Rückgänge im
Passagieraufkommen zugeben, in diesem Jahr gingen 30 Fluggesellschaften in Konkurs, und
die Frage ist sowieso, wer Fraport die Milliarden für den Ausbau finanzieren will und auch
kann: gerade die Banken, die in der Vergangenheit solche Großprojekte kreditierten (insbesondere
eine Tochter die IKB) haben nun selbst Hilfe nötig, um eine Insolvenz zu vermeiden.
zum OP-Artikel vom
8.9.08: "Fraport: Ausbau des Flughafens gesichert"
Pressemitteilung der BIL vom 08.09.08
Wie kommt Flughafen-Chef W. Bender zu der Äußerung: "Beim Thema Ausbau sind wir
auf der sicheren Seite"? Heißt dies etwa, dass die Justiz im Vorfeld - mit dem Vorsitzenden
Richter Dr. Zysk des VGH Kassel - ein Abkommen mit dem Flughafen getroffen hat? Wie sonst
kann Bender so siegessicher sein, denn bei so vielen Mängeln, die dem Planfeststellungsbeschluss
anhaften, kann dieses unsägliche Ausbauprojekt doch nur alles andere als sicher sein. Oder
heißt das, dass nicht nur die Landesregierung mit Ministerpräsidenten Koch die Bevölkerung
mit einem versprochenen, aber dann fallen gelassenen Nachtflugverbot für dumm verkaufen
will, sondern auch die sogenannten "unabhängigen Richter" nicht mehr die Volksinteressen
vertreten. Sind auch sie etwa mit Häppchen und Champus, kostenlosen Parkplätzen am
Flughafen oder Freiflügen etc. gelockt und verführt worden, um nicht mehr Recht zu
sprechen? Hier ist die Frage zu stellen, wo leben wir eigentlich, ist Deutschland
auch eine Bananenrepublik?
Der Verdacht gegen den VGH erhärtet sich auch deswegen, weil er nicht alle KlägerInnen
am Eilverfahren beteiligen will. Dies ist völlig unverständlich: jede/r Kläger/in aus
den verschiedenen Städten und Gemeinden, ja sogar aus einem anderen Stadtteil hat sehr
wohl verschiedene Klagebegründungen und Betroffenheiten. Dies soll offenbar seitens
der Justiz nicht berücksichtigt werden. Wie schnell kommt hier der Gedanke auf, dass
auch das Gericht politisch besetzt ist, wiederum nur die Oberen in Politik und Wirtschaft
zusammen klüngeln und somit die einfachen Bürger und Bürgerinnen keine Gerechtigkeit erfahren.
Wirkliches Recht kann nur dann gesprochen werden, wenn wahrhaft unabhängige RichterInnen
nach bestem Gewissen beide Seiten gleichwertig behandeln. Es darf in dieser Sache keine
vorschnellen Entschlüsse geben und erst recht nicht von Herrn Bender!
BIL-Aktion: Kaffeestand am 17.8.08 im
Kelsterbacher Wald
Pressemitteilung der BIL vom 13.08.08
Die 60 Bürgerinitiativen (rund um dem Flughafen) wehren sich
gegen die Zerstörung des Waldes. Deshalb lädt die Offenbacher BIL am 17.8.08, ab 14:30 Uhr
am Ort des Ereignisses, den Kelsterbacher Wald, ein.
Treffpunkt ist für alle Offenbacher um 13 Uhr der Parkplatz Buchrain auf der A 661,
Richtung Flughafen. Dort bilden wir, so die Sprecherin der BIL Ingrid Wagner,
Fahrgemeinschaften, außerdem nehmen wir gerne noch Kuchen- bzw. Kaffeespenden an.
Wer mit der Fahrrad oder mit der S-Bahn fahren möchte, kann den genauen Waldstandpunkt,
aber auch andere Aktionen und Infos auf der BIL-Seite www.bil-of.de nachlesen.
Beim Sonntagnachmittag-Ausflug im Kelsterbacher Wald läßt sich bei Kaffee und Kuchen gut
zeigen, was die Fraport AG alles im Schilde führt. Der Wald wird bereits jetzt unumkehrbar
geschädigt, obwohl noch nicht eine einzige Entscheidung über die 260 anhängigen Klagen
gefallen ist. Dagegen protestieren wir und wollen die Bürger aus der Offenbacher Region
über die wahren Verhältnisse und Absichten unterrichten. Unser Ziel bleibt, den
wirtschaftlich immer unsinniger werdenden Bau einer vierten Piste zu verhindern.
Die Offenbacher, aber auch andere BIs werden vor Ort einen Informationsaustausch
möglich machen. Z.B. über die massiven Eingriffe der Fraport - die in den letzten
Wochen beobachteten Arbeiten - die sogar unter massivem Polizeieinsatz erfolgen,
gehen weit über die angekündigten Erkundungen der Lebensverhältnisse der
hier beheimateten Tiere und Pflanzen hinaus. Tiere werden bereits massiv
verfolgt, eingefangen und ausgesiedelt, Pflanzen vernichtet.
Die Bürgerinnen und Bürger, die als Erholung suchende Spaziergänger oder
Radfahrer hier vorbeikommen, sind häufig völlig überrascht über die Nähe des
Eingriffs zu ihren Wohnorten und die riesige zur Abholzung vorgesehenen Fläche.
Die verharmlosende Propaganda der Regierung und der Fraport hat die Menschen
bisher völlig im Unklaren gelassen. Sie verstehen nicht, wie trotz des bereits
zu spürenden Klimawandels die Luftfahrt weiter gefördert und subventioniert
wird und wie der Klima ausgleichende Wald einer sinnlosen Bauwut geopfert wird.
Zumal alle Zeichen darauf hinweisen, dass der Luftverkehr im Gegensatz zu den
Annahmen von vor zehn Jahren nicht wachsen, sondern schrumpfen wird. Durch
dramatisch gestiegene Baukosten und Energiepreise wird das ganze Vorhaben
auch wirtschaftlich immer unsinniger.
Alle sollten jetzt noch einmal darüber nachdenken, ob man
für ein so zweifelhaftes Ergebnis mitten in der dichtest
besiedelten Region Deutschlands einen Jahrhunderte alten Wald
opfern soll. Die Frage ist, was ist wirklich im öffentlichen
Interesse: Die Gesundheit der Menschen, die durch noch mehr Lärm,
Schadstoffe und Feinstaub geschädigt wird oder das egoistische
Gewinnstreben einer rücksichtslosen Aktiengesellschaft.
In der letzten Woche hat
die Fraport AG vollmundig ihren "Nachhaltigkeitsbericht 2007" vorgestellt
und von "Kräftigen Investitionen
in gute Nachbarschaft" berichtet.
Pressemitteilung der BIL vom 25.05.08
Dazu geben wir folgende Pressemitteilung heraus (da der
Flughafenbetreiber ja auch immer bestrebt ist, das Scheinwerferlicht auf
seine (vorgeblich) guten Seiten zu lenken:
Der Bericht umfasst 5 Schwerpunkte:
1. Wirtschaftliche Leistung,
2. nachhaltiges Management,
3. Umweltschutz,
4. Verantwortung als Arbeitgeber und
5. gesellschaftliches Engagement.
Die BIL (Bürgerinitiative Luftverkehr Offenbach) bemerkt hierzu folgendes:
Zu 1: diese besteht auch im Einkaufen der Politik- bzw. Wirtschaftsprominenz
(z.B. durch kostenlose Parkmöglichkeiten auf dem Flughafen, Billigtickets,
Empfänge…) und dem Abzug von Kaufkraft aus dem Umland;
zu 2: dieses bedeutet vornehmlich den Ausbau des Frankfurter Flughafens,
ohne Berücksichtigung der Menschen bzw. der anliegenden Kommunen, die
um den Flughafen wohnen (z.B. kein wirkliches Nachflugverbot, ungenügender Lärmschutz…);
zu 3: damit ist nicht vereinbar das Abholzen des Bannwaldes
(z.B. Zerstörung der Tier- und Pflanzenwelt);
zu 4: diese angebliche Verantwortung zeigt sich negativ in der
Reduzierung der Arbeitsstellen, Zunahme der Privatisierungen
(Ausbeutung der ArbeitnehmerInnen, lediglich Einstellung von
Billigarbeitskräften in dubiosen Tochtergesellschaften);
zu 5: darunter versteht der Flughafenbetreiben das "Sich-Einkaufen"
in die Region, um sich positiv darzustellen (kleines Geld geht an
Sportvereine, Kindergärten, Schulen…) und vom Wesentlichen, den
Belastungen durch den immer weiter zunehmenden Flugverkehr und
seinem ungehemmten Gewinnstreben abzulenken!
Es ist schon eine Ignoranz, dass dieses Wirtschaftsunternehmen
Fraport sich als "nachbarfreundlich" in der Öffentlichkeit darzustellen
versucht und eine Unverschämtheit das ganze als "Nachhaltigkeitsbericht
2007" vorzustellen. "Dies widerspricht jeglicher Realität", so
BIL-Sprecherin Ingrid Wagner. Fairplay und eine Vorreiterrolle
im Umweltschutz sieht, weiß Gott, anders aus. Die dringend erforderliche
Gesamtbelastungsstudie für das Rhein-Main-Gebiet, wird natürlich von
Fraport-Gutachtern/Innen nicht gefordert!
BIL begrüsst die ablehnende Haltung der Synode zum Flughafenausbau
Pressemitteilung der BIL vom 25.04.08
Heute, am 25.4.2008 hat sich die Synode der ev. Kirche in Hessen und
Nassau gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens auf Grund des Planfeststellungsbeschlusses
ausgesprochen. Grund für diese Haltung der ev. Kirche ist, dass das Ergebnis der
Mediation, insbesondere das vollständige Nachtflugverbot und das Anti-Lärm-Paket
im Planfeststellungsbeschluss nicht rechtswirksam verankert wurden.
Die BIL-OF begrüßt, dass die Synode auch die Gemeinden ermuntert. "Ich freue mich
auch, dass die EKHN-Synode zusammen mit den betroffen Gemeinden und Dekanaten
schon die derzeitige Belastung durch den Flugverkehr als unzumutbar bezeichnet
und ihren Willen bekundet, ihren Einsatz für eine lebenswerte Umwelt fortzusetzen"
erklärte die BIL-Sprecherin Ingrid Wagner. Die Bürgerinitiative empfindet die
Erklärung als eine starke Ermutigung für die kooperative Zusammenarbeit der
Initiativen, der Stadt Offenbach und der Kirche in unserer Region.
Damit bekommen die vom Flughafen belasteten Menschen von der Evangelischen
Landeskirche Hessen-Nassau die Beachtung, die hessische CDU so sträflich
vermissen lässt. Unverständlich ist, wieso diese Partei - obwohl sie das "C" für
christlich in ihrem Namen führt, sich nicht ebenso wie die Synode für den Erhalt
des Lebensraumes unserer Kinder und Kindeskinder einsetzt und dem Ausbauspuk ein
Ende macht. Auch ihr müsste des um die Erhaltung der Schöpfung gehen, nicht einseitig um das Wohl der Fraport AG.
Weitere Löcher
im Nachtflugverbot
Pressemitteilung der BIL vom 08.02.08
Nachdem die Wahlen zum Hess. Landtag vorüber sind, lassen die
Luftverkehrsunternehmen die Katze aus dem Sack und ziehen ihre längst vorbereiteten
Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss zur Erweiterung des Frankfurter Flughafens
aus der Tasche. Obwohl sie alle seinerzeit das Mediationsergebnis, das ein striktes
Nachtflugverbot vorsah, mit unterzeichnet haben, wollen sie sich selbst mit den vom
Hess. Wirtschaftsminister Rhiel genehmigten Ausnahmen hiervon nicht zufrieden geben;
die 17 geplanten Flüge sind ihnen zu wenig. Rhiel hatte die Ausnahmen deswegen
zugelassen, um den Ausbaubescheid angeblich "gerichtsfest" zu machen. Was davon zu
halten ist, zeigt sich jetzt: das "garantierte Nachtflugverbot" soll sich
zum "garantierten Nachtflugbetrieb" wandeln. Die Argumentation der
Luftverkehrsindustrie ist - wieder einmal - der angebliche Verlust von Arbeitsplätzen.
Diese Aussage kann nicht stimmen: folgt man nämlich den Worten des Ministerpräsidenten
Koch und der anderen Ausbaubefürworter, so sollen doch durch den Ausbau 100.000 neue
Arbeitsplätze geschaffen werden. "Um was es tatsächlich geht, ist vielmehr die
Gewinnmaximierung bei den Fluggesellschaften, dieser sollen die Nachtruhe und
die Gesundheit 10.000-er von Menschen geopfert werden" ärgert sich Ingrid Wagner,
die Vorsitzende der BIL (Bürgerinitiative Laufverkehr Offenbach).
Um so notwendiger sind die Klagen der Bürgerinnen und Bürger; die BIL ruft hier zur (finanzieller)
Unterstützung des IAGL, des Klagevereins der Bürgerinitiativen, der auch Offenbacher
Musterkläger vertritt, auf. Kontakt
über www.iagl.de oder Telefon 069/86781313
oder 06104/71213.
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der BIL Offenbach vor 01. Januar 2008
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