Pressemitteilungen der BIL OF
Pressemitteilungen der BIL OF
vor 1. Januar 2011
Fluglärmgegner waren am Dienstag, 28.09.10 im
Bundeskanzleramt
Delegation überbringt mehr als 45.000 Unterschriften gegen die geplante Änderung des § 29b des
Luftverkehrsgesetzes
Es ist nicht einfach, ins Bundeskanzleramt zu kommen. Von der Hochsicherheit
einmal ganz abgesehen. Aber Dank der Vermittlung von Frau Ute Granold (MdB) wurde einer Gruppe namentlich
angemeldeter Delegierter verschiedener Vereinigungen von Fluglärmgegnern nach akribischer Personenkontrolle
Einlass gewährt. Die aus der gesamten Republik angereisten VertreterInnen regionaler Betroffenheit wurden
von dem Leiter des Ressorts Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Herrn Pung-Jakobsen, empfangen. Unterstützt
von den Mainzer Abgeordneten Ute Granold (CDU), Michael Hartmann (SPD) und Tabea Rößner (Grüne) wurden es
den Delegierten ermöglicht, die mitgebrachten 10 Ordner mit Unterschriftenlisten zu übergeben. In diesen
Listen hatten mehr als 45.000 Bürgerinnen und Bürger gegen eine geplante Gesetzesänderung protestiert.
Die von Dietrich Elsner initiierte Aktion gegen die durch die Änderung des § 29 b des Luftverkehrsgesetzes
mögliche völlige Freigabe der Nachtflüge sollte dazu dienen, der Bundesregierung das Unbehagen der Menschen
zu verdeutlichen. Jedem Delegationsteilnehmer wurde die Möglichkeit gegeben, kurz die Betroffenheit seiner
Region vorzutragen.
Der Regierungsvertreter gab zu verstehen, dass der gesamtstaatliche Aspekt des Flugverkehrs beim Nachflugverkehr
berücksichtigt werden müsse, die Sorgen der Betroffenen hörte er sich dennoch an. Schwer wurde es für den
Referatsleiter, als ihm die Ordner mit den über 45.000 Unterschriften übergeben wurden.
In der kühlen Atmosphäre des Kanzleramtes ist es gelungen, die Tür zum Zentrum der Macht einen Spalt weit zu öffnen.
Aus Offenbach nahm Ingrid Wagner, die Vorsitzende der BIL (Bürgerinitiative Luftverkehr Offenbach) an der Fahrt nach
Berlin teil. Sie legte dar, dass die Stadt Offenbach am Main schon jetzt die am stärksten durch Fluglärm belastete
Großstadt Deutschland ist und die Gesundheit der Einwohnerschaft Vorrang vor jeglichem wirtschaftlichen Interessen
verdient. "Wir hoffen, dass die von den Delegierten vorgebrachten Argumente dazu führen werden, dass politisch der
Betroffenheit der Bevölkerung Rechnung getragen und die Pläne für die Änderung des Luftverkehrsgesetzes ad acta
gelegt werden" führte Wagner aus.
Die Stadt Offenbach am Main begrüsst das Engagement der Bürgerinnen und Bürger und hatte die Unterschriftensammlung
unterstützt.
Unterschriften für ein Nachtflugverbot:
Gemeinsamer Aufruf von Stadt Offenbach und Bürgerinitiative Luftverkehr
Gemeinsame Presseerklärung der Stadt Offenbach und der BIL vom 14.07.10
Die Stadt Offenbach und die Bürgerinitiative Luftverkehr
(BIL) werben für
eine Unterschriftenaktion zum Nachtflugverbot und gegen die Änderung des Luftverkehrsgesetzes. Bürgerinnen und
Bürger können noch bis Ende August unterschreiben. Die Stadtverordnetenversammlung hat am 1.07. einstimmig
beschlossen, dass die Stadt Offenbach die Aktion unterstützt.
Mit ihrer Unterschrift können die Bürger ein Zeichen für ein Nachtflugverbot und gegen die Änderung des § 29b
Luftverkehrsgesetz setzen. Denn dieser Paragraf schützt in besonderem Maße die Nachtruhe der Bevölkerung rund
um Flughäfen. Um "international wettbewerbsfähige Betriebszeiten" zu ermöglichen, plant die
Bundesregierung eine Änderung des Paragrafen.
Stadtrat Paul-Gerhard Weiß, Flughafendezernent der Stadt Offenbach: "Ein Nachtflugverbot in der Zeit
von 23:00-5:00 Uhr wurde uns jahrelang als Ausgleich für die Mehrbelastung am Tag versprochen. Wir kämpfen
dafür mittlerweile vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Auch wenn eine Änderung des Luftverkehrsgesetzes
in unser laufendes Verfahren nicht eingreifen würde, muss für die Zukunft klar sein: Die Nachtruhe besitzt
den besonderen Schutz des Gesetzes."
Allein die BIL hat bereits auf dem Mainuferfest über 600 Unterschriften gesammelt. Bis Ende August kann man
sich im Rathaus, im Bürgerbüro und in der Telefonzentrale (Raum EG 5a), eintragen. Auch im Servicebüro der
Volkshochschule (Berliner Str. 77) liegen Listen aus.
Die Unterschriftenaktion wurde vom Arbeitskreis Fluglärm Mainz-Lerchenberg initiiert und wird von der
Bundesvereinigung gegen Fluglärm und dem Bündnis der Bürgerinitiativen unterstützt. Auch die Städte Mainz
und Flörsheim legen Listen aus. Gesammelt werden sie im September der Bundesregierung übergeben.
Das plötzliche Verlangen nach Solidarität
Presseerklärung der der BIL vom 11.08.10
Es ist nicht zu glauben, dass die PolitikerInnen einiger Gemeinden im
Kreis Offenbach - nach der Bekanntgabe, dass diese etwas mehr Fluglärm abbekommen - sich jetzt dagegen wehren.
Bislang begrüßte man dort den Ausbau oder enthielt sich zumindest jeglicher Stellungnahme
Obwohl die Flughafendiskusion, der Ausbau und die Zunahme am Verkehrsaufkommen und die zusätzlichen
Umweltbelastungen schon über 10 Jahre bekannt sind, beschäftigen sich diese Stadtoberen also ziemlich
spät mit dieser Thematik! Gemeinhin charakterisiert man ein solches Verhalten als Dornröschenschlaf.
Gleiches gilt für einige LeserbriefschreiberInnen. Oder war es ihnen nur egal, Hauptsache, man war selbst
nicht betroffen?
Es wäre nun wirklich genug Zeit gewesen, sich schon zu Beginn der Ausbaudiskussion solidarisch mit den
über 60 Bürgerinitiativen rings um den Flughafen, den vielen Umweltverbänden, z.B.
BUND, Robin Wood, aber auch etlichen Ev./Kath. Kirchenverbänden und vielen führenden
MedizinerInnen aus Mainz oder Frankfurt zu zeigen, die alle die Position vertreten, dass ein
Ausbau im eng besiedelten Rhein-Main-Gebiet, wo immer die Flugrouten auch seien, unverantwortlich ist.
Die Region verkraftet einfach nicht noch mehr Lärm und Schadstoffe. Nicht umsonst wehrt sich die
ausbaubefürwortende Landesregierung seit Jahren, die geforderte Gesamtbelastungsstudie erstellen zu
lassen. Die Forderung, die auch das Motto der Bürgerinitiativen ist "kein Ausbau - für ein
Nachtflugverbot zwischen 22 und 6 Uhr", erweist sich nach wie vor als richtig.
Natürlich freuen wir uns auch über späte MitstreiterInnen - aber andere mangelnder Solidarität mit
den bei der Änderung der Flugrouten neu Belasteten zu bezichtigen, bislang es aber selbst daran fehlen
zu lassen, ist schon etwas seltsam.
Unterschriften für ein Nachtflugverbot:
Gemeinsamer Aufruf von Stadt Offenbach und Bürgerinitiative Luftverkehr
Gemeinsame Presseerklärung der Stadt Offenbach und der BIL vom 14.07.10
Die Stadt Offenbach und die Bürgerinitiative Luftverkehr
(BIL) werben für
eine Unterschriftenaktion zum Nachtflugverbot und gegen die Änderung des Luftverkehrsgesetzes. Bürgerinnen und
Bürger können noch bis Ende August unterschreiben. Die Stadtverordnetenversammlung hat am 1.07. einstimmig
beschlossen, dass die Stadt Offenbach die Aktion unterstützt.
Mit ihrer Unterschrift können die Bürger ein Zeichen für ein Nachtflugverbot und gegen die Änderung des § 29b
Luftverkehrsgesetz setzen. Denn dieser Paragraf schützt in besonderem Maße die Nachtruhe der Bevölkerung rund
um Flughäfen. Um "international wettbewerbsfähige Betriebszeiten" zu ermöglichen, plant die
Bundesregierung eine Änderung des Paragrafen.
Stadtrat Paul-Gerhard Weiß, Flughafendezernent der Stadt Offenbach: "Ein Nachtflugverbot in der Zeit
von 23:00-5:00 Uhr wurde uns jahrelang als Ausgleich für die Mehrbelastung am Tag versprochen. Wir kämpfen
dafür mittlerweile vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Auch wenn eine Änderung des Luftverkehrsgesetzes
in unser laufendes Verfahren nicht eingreifen würde, muss für die Zukunft klar sein: Die Nachtruhe besitzt
den besonderen Schutz des Gesetzes."
Allein die BIL hat bereits auf dem Mainuferfest über 600 Unterschriften gesammelt. Bis Ende August kann man
sich im Rathaus, im Bürgerbüro und in der Telefonzentrale (Raum EG 5a), eintragen. Auch im Servicebüro der
Volkshochschule (Berliner Str. 77) liegen Listen aus.
Die Unterschriftenaktion wurde vom Arbeitskreis Fluglärm Mainz-Lerchenberg initiiert und wird von der
Bundesvereinigung gegen Fluglärm und dem Bündnis der Bürgerinitiativen unterstützt. Auch die Städte Mainz
und Flörsheim legen Listen aus. Gesammelt werden sie im September der Bundesregierung übergeben.
Unterschriftenaktion der
Bundesvereinigung gegen Fluglärm und der Offenbacher Bürgerinitiative Luftverkehr
(BIL-OF)
Presseerklärung der BIL vom 21.06.10
Mit dem Motto "Nachts muss Ruhe sein" werden auf dem Mainuferfest in OF
am 25./27.6.10 am Stand des BUND (Bund Umwelt und Naturschutz Deutschland) und der BIL (Ecke Herrn-/ Mainstr.)
Unterschriftenlisten ausgelegt, um sich gegen die geplante Änderung des § 29 b LuftVG zu wehren.
Für einen Außenstehenden ist die Aufregung, die sich in der Region breit macht, auf den ersten Blick wohl
kaum verständlich. Darum möchten wir mit unserem Stand in OF die Bevölkerung darauf aufmerksam machen,
dass höchste Wachsamkeit geboten ist. Denn was sich da am Himmel über Rhein-Main zusammenbraut ist in
der Tat bedrohlich: § 29 Luftverkehrsgesetz heißt das Streitobjekt.
In diesem Paragraphen steht in Absatz b: "Auf die Nachtruhe der Bevölkerung ist in besonderem Maße Rücksicht zu
nehmen".
Auf Betreiben der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen soll die
Bundesregierung diesen Paragraphen wie folgt ändern: "Auf die Nachtruhe der
Bevölkerung ist bei der Durchführung von Betrieb von Luftfahrzeugen in der
Luft und am Boden im besonderen Maße Rücksicht zu nehmen."
Durch die Einfügung der hervorgehobenen Worte wird nicht die Nachtruhe, sondern
der nächtliche Flugbetrieb zur Regel erklärt.
Hintergrund dieser geplanten Änderung ist das Urteil des Hessischen Verwaltungsgerichtshofes in Kassel
zum Planfeststellungsbeschluss, das die Zulassung der 17 planmäßigen Flügen in der Zeit von 23:00 Uhr
bis 05:00 Uhr für rechtswidrig erklärt hatte. Alle Betroffenen sollten zeigen, dass sie wachsam sind und
der Schutz der Bevölkerung vor Nachtfluglärm ernst genommen wird.
Es ist erwiesen: Nachtflüge sind gesundheitsschädigend. Für eine gesunde Nachtruhe braucht es daher zwingend
ein Nachtflugverbot. Deshalb darf der Paragraph 29 b des Luftverkehrsgesetzes nicht zum Nachteil der
Bevölkerung verändert werden.
Mit der Unterschriftenaktion fordern wir PolitikerInnen auf, sich intensiver mit dem Thema Flughafenausbau
und vor allem mit dem versprochenen Nachtflugverbot zu beschäftigen und die geplante Gesetzesänderung
abzulehnen.
Die Aufregung um
die zukünftige Tätigkeit des Herrn Hoff als Lobbyist für Opel als
"Vice President for
Governmental Relations" ist nicht zu verstehen.
Leserbrief von Hartmut Wagner, BIL vom 27.01.10 an FAZ und Offenbach Post
Eine solche Lobbyarbeit hat doch Tradition im Lande Hessen.
War nicht der Hess. Ministerpräsident Koch von 1999 bis 2003 Aufsichtsratsvorsitzender der Fraport AG,
also zu einer Zeit, als die Weichen für den Ausbau des Frankfurter Flughafens gestellt wurden?
Der Ministerpräsident besitzt die Richtlinienkompetenz für die übrigen Kabinettsmitglieder, also
auch für den seinerzeit für die Genehmigung des Ausbaus zuständigen Wirtschaftsminister Alois
Rhiel.
Ein Aufsichtsratsvorsitzender ist dem Wohl des Unternehmens verpflichtet. Diesem Interessenkonflikt
versuchte - wohlgemerkt nach dem Grundsatzbeschluss für den Ausbau - Herr Koch dann 2003 aus dem Weg
zu gehen, indem er die Tätigkeit im Aufsichtsrat aufgab und stattdessen der Hess. Finanzminister
Karlheinz Weimar den Vorsitz des Aufsichtsrats übernahm. Neben ihm ist auch der Justizminister
Jörg-Uwe Hahn in diesem Gremium. Es ist nicht bekannt geworden, dass sich die drei genannten Herren
bei Abstimmungen und Entscheidungen über die Erweiterung des Frankfurter Flughafens ihrer Stimme enthalten hätten.
Somit war und ist bei der Fraport AG die unselige Verflechtung von Politik und Wirtschaft
weit größer als im "Fall Hoff", der schließlich nur "einfacher" Landtagsabgeordneter ist.
Der Flughafenbetreiber braucht keinen Lobbyisten, der auf die politischen Entscheider einwirkt:
zwischen letzteren und Mitgliedern seines Führungsgremiums Aufsichtsrat besteht nämlich Personenidentität.
Man kann auch nicht einwenden, dass das Land Hessen Anteilseigner der Fraport AG ist (und es deswegen im
Aufsichtsrat durch Entscheidungsträger der Landespolitik vertreten sein könne / müsse), bei Opel aber
keine Staatsbeteiligung bestehe. Wenn Bund und Land Hessen, wie geplant, der Opel AG finanziell beistehen
(etwa durch Darlehen oder Bürgschaften), ist gleichsam auch eine Beteiligung, nämlich hier wie dort die
Haftung des Steuerzahlers, vorhanden.
Freilich sind wir im Fürstentum Fraport, und selbst die Gesundheit der Einwohnerschaft hat sich dem
Wohlergehen dieses Wirtschaftsunternehmens unterzuordnen, wenn trotz jahrelanger Versprechen keine
ungestörte Nachtruhe gewährleistet wird. In diesem Fürstentum lautet der Wahlspruch nicht
"liberté, égalité, fraternité", sondern "Fraporté, Portemonnaie, Bannwald und
Nachtruh' adé".
Pressearchiv - Pressemitteilungen der BIL Offenbach vor 01. Januar 2010
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