Pressemitteilungen der BIL OF vor 1. Januar 2007
Neues Fluglärmgesetz
ist eine Mogelpackung
Pressemitteilung der BIL vom 19.12.06
Vor kurzer Zeit hat der Deutsche Bundestag ein neues Fluglärmgesetz beschlossen.
Entgegen der vollmundigen Selbstpreisung der Parlamentarier wird durch dieses Gesetz der Fluglärm vor
den Menschen, und nicht umgekehrt die Menschen vor dem Lärm, geschützt.
Vorschriften zum aktiven Schallschutz, also der Verminderung des Lärms an dessen Quelle, fehlen
völlig, nur passiver Schutz, wie etwa der Einbau von Schallschutzfenstern, soll gewährt werden.
Der Grenzwert für den tagsüber zulässigen Dauerschallpegel von 65 dB(A) wird zur Zeit nur an zwei
Messstellen an deutschen Verkehrsflughäfen überschritten, obwohl viele Bürgerinnen und Bürger an
zahlreichen Airports aufs äußerste belästigt werden. Der Grenzwert für die nächtliche Belastung
wird bei einem Dauerschallpegel von 55 dB(A) gezogen, obwohl nach der neueren Lärmwirkungsforschung
bereits ab 45 dB(A) erhebliche Belästigungen und drohende Gesundheitsgefahren eintreten. Insgesamt
fällt man hinter die Empfehlungen der Mediation zurück, ebenso hinter gerichtlich festgesetzte
Lärmgrenzen.
Man merkt deutlich, dass sog. Leihbeamte der Flughafenlobby an diesem Gesetz mitgewirkt
haben. Diese sitzen in den Ministerien, werden aber von Dritten, so auch von der
Fraport AG, bezahlt. Wohl aus diesem Grunde wird für die Fraport AG noch eine Ausnahme
von den vorstehend geschilderten unzureichenden Grenzwerten gemacht: sie sind nämlich
erst bei Flughafenerweiterungen und –neubauten ab dem Jahre 2013 anzuwenden. Auch das
angeblich angestrebte Nachtflugverbot wird durch das Gesetz nicht abgesichert.
Auch nach einer Verlagerung des
Ticona-Werkes kommt der Flughafenausbau nicht!
Pressemitteilung der BIL vom 29.11.06
Endlich haben Landesregierung und Fraport AG nach über einem Jahrzehnt des Leugnens
erkannt, dass das Ticona-Werk der Nordwestbahn entgegensteht. Die Ausbaugegner haben das schon immer
gesagt. Zunächst wurde in den Planungsunterlagen dieses Werk schlichtweg vergessen, dann die Gefahr
auf Grund eines windigen Gutachtens der Fraport kleingeredet. Dies zeigt wieder einmal, wie schlampig
die Planungsunterlagen verfasst sind. Und das ist auch der Grund, weshalb die Entscheidung über den
Ausbau so lange dauert - es sind nicht die bösen Ausbaugegner.
Wenn jetzt Ticona verlegt werden sollte - es handelt sich bislang nur um
Absichtserklärungen - dann wäre damit aber nur ein kleines Mosaikssteinchen der zahlreichen
Ausbauhindernisse aus dem Weg geräumt. Das Vogelschlag- und damit verbundene Absturzrisiko
ließe sich nur dann vermeiden, wenn der Main verlegt werden würde. Das kann selbst die
Hess. Landesregierung nicht. Die anderen Ausbauhindernisse, wie etwa Fluglärm und die
Nähe zum Airrailcenter, die Verletzung der Planungshoheit der Gemeinden, die stärkere
Belastung der öffentlichen Verkehrswege, der weiter wachsende Schadstoffeintrag bleiben
Ausbauhindernisse. Die Inbetriebnahme der neuen Bahn im Jahre 2011 (wir erinnern uns,
zunächst war 2006 geplant), erweist sich nach wie vor als Wunschtraum.
Es sieht auch so aus, als dass sich der Flughafenbetreiber - wieder einmal - als
Arbeitsplatzvernichter betätigen würde. Die 1.000 Ticona-Arbeitsplätze drohen - zumindest
im Rhein-Main-Gebiet - wegzufallen, das Werk wird nicht hier wieder aufgebaut werden.
Anders lässt sich die Ankündigung, man wolle eine Auffanggesellschaft für die Mitarbeiter
gründen, nicht verstehen. An dieser Gesellschaft soll neben Fraport auch das Land Hessen
beteiligt sein - also wir, der Steuerzahler. Wir zahlen die nachlässige Planung und die
Wunschträume von Regierung und Fraport.
Der Ausbau wird auch immer teurer, und somit zu teuer. Die heutige
Börse hat dies schon erkannt, die Notiz für die Fraport-Aktien ist
gefallen. Die Lufthansa, der Hauptkunde Fraports, hat schon davor
gewarnt, dass die Start- und Landegebühren nicht teurer werden
dürften, sonst wende man sich anderen Flughäfen zu. Wie aber als
durch eine Erhöhung der Start- und Landegebühren will man die 650 Millionen
Euro, die Fraport für den Wegzug von Ticona zahlen soll, wieder hereinbekommen?
1:0 für die Region, Fraport AG im Abseits -
BIL lädt ein zum Fest im im Kelsterbacher Wald
Pressemitteilung der BIL vom 28.05.06
Feiern Sie mit uns: 1:0 für die Region, Fraport AG im Abseits.
Zu einem Fest am Pfingstsonntag auf dem Gelände im Kelsterbacher Wald, das bei der
Erweiterung des Frankfurter Flughafens abgeholzt werden würde, lädt die BIL Offenbach gemeinsam
mit anderen Bürgerinitiativen aus der Rhein-Main-Region und dem Bündnis der Bürgerinitiativen
"Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr" ein.
Zu Beginn des Ausbauverfahrens hatten Ministerpräsident Koch und der Flughafenchef Bender getönt,
dass die Gäste zur Fußball-WM auf der neuen Bahn einschweben sollten. Angesichts der schlampigen
Planungsunterlagen ist aber gerade erst der Erörterungstermin zu Ende gegangen – mit einem
kläglichen Ergebnis für die Fraport AG. Der Zeitplan für die Inbetriebnahme wurde auf das Jahr 2010 verschoben.
Deshalb auch das Motto der Veranstaltung: "1:0 für die Region, Fraport im Abseits: Fußball-WM und keine neue
Landebahn". "Feiern Sie diesen Etappensieg mit uns, den Mitstreitern aus den
anderen Bürgerinitiativen, Kommunen und Umweltverbänden. Wir sind aber sicher, dass der
Ausbau im Kelsterbacher Wald nicht nur verzögert wurde, sondern darüber hinaus gänzlich
verhindert werden kann" sagte Ingrid Wagner, Sprecherin der BIL.
Das Fest am Kelsterbacher Mönchwaldsee (Waldarbeiterhütte) beginnt am
Pfingstsonntag, den 4. Juni 2006 um 1400 Uhr.
Es gibt Kaffee und Kuchen, Getränke, Salate, Live-Musik, Spiele und Kinderprogramm. Wir grillen: bitte Würstchen,
Fleisch, Bestecke und Geschirr selbst mitbringen.
Zur Wegbeschreibung zu den beiden bebilderten ca. 1400 m Fußwegstrecken von den Parkplätzen zum Waldhäuschen gelangen Sie
hier
BIL ruft auf zum Protestzug gegen Lärm in
Bischofsheim
Presseerklärung der BIL vom 19.04.06
Die Bürgerinitiative Luftverkehr (BIL) ruft auf zum Protestzug gegen Lärm am 25. April 2006 in Bischofsheim.
An diesem Tag findet bereits zum 9. Mal der Tag gegen Lärm – International
Noise Awareness Day statt. In Deutschland wird diese Aktion organisiert durch den
Arbeitskreis Tag gegen den Lärm der Deutschen Gesellschaft für Akustik e. V. (DEGA).
Hier im Rhein-Main-Gebiet wird traditionell in einer gemeinsamen Aktion der
BIMS (Bürgerinitiative Mainspitze gegen Flughafenausbau) in Kooperation
mit der Gemeinde Bischofsheim und der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde
Bischofsheim ein Protestzug durch die Gemeinde durchgeführt.
Der Protestzug beginnt um 18:00 Uhr vor der Kath. Kirche, 65474 Bischofsheim, Hochheimerstr. 3 und endet
gegen 19:00 Uhr auf dem Vorplatz der evang. Kirche.
Die BIL unterstützt diese Aktion und ruft die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich zu beteiligen.
Bundesweit fühlen sich 37 Prozent aller Deutschen durch Fluglärm belästigt.
Rund sieben Prozent der deutschen Bevölkerung leiden hochgradig unter Fluglärm
und sind damit einem erhöhten Herzinfarktrisiko ausgesetzt. Bei Kindern im
Umkreis von Flughäfen wurden außerdem Konzentrations- und Lernschwierigkeiten
festgestellt. Zwar sind die Flugzeugtriebwerke in den letzten Jahren leiser
geworden, aber der wachsende Flugverkehr macht alle Verbesserungen zunichte.
Speziell im Rhein-Main-Gebiet wird die Fluglärmbelastungen bei dem geplanten
Ausbau des Frankfurter Flughafens noch weiter zunehmen.
Die hier bestehenden Nachtflugbeschränkungen sind durch viele Ausnahmeregelungen
ausgehöhlt und ein zukünftiges Nachtflugverbot nur von 23 bis 5 Uhr beim Flughafenausbau
ist zu wenig. Keine Bilanz weist bisher die negativen Lärmkosten wie Werteverfall für
Häuser und Grundstücke, Arztkosten, Produktionsausfälle durch Krankheit oder Lärmstress
oder Umsatzeinbußen im Tourismus aus.
Durch den Protestzug in Bischofsheim soll auch demonstriert werden: die Grenzen der Belastbarkeit
sind erreicht, kein Flughafenausbau und ein Nachflugverbot von 22 bis 6 Uhr.
Pressearchiv - Pressemitteilungen der BIL Offenbach vor 01. Januar 2006
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