Aufruf zum Tag gegen Lärm
Presseerklärung vom 17. April 2005
Am 20.4.2005 findet bundesweit zum achten Mal
(international bereits zum 10. Mal) der "Tag gegen Lärm" statt.
Lärm hat sich zu einem gravierenden Umwelt- und Gesundheitsproblem
entwickelt – 80 % der Bundesbürger sind betroffen.
Die Bürgerinitiative Luftverkehr Offenbach (BIL)
nimmt diesen Tag zum Anlass, auf die stetig wachsende
Belastung Offenbachs durch Fluglärm hinzuweisen. Fraport
wird nicht müde zu behaupten, das Großraumflugzeug A 380 werde
nahezu lautlos über das Rhein-Main-Gebiet einschweben. Welche
überirdische Macht aber die Gesetze der Physik für diesen Riesenvogel
außer Kraft setzen wird, ist freilich nicht bekannt. Der A 380
wird die nördliche der beiden vorhandenen Parallelbahnen benutzen.
Sie wird zur Zeit von Fraport entsprechend ausgebaut und ihre
Einflugschneise liegt direkt über Offenbach.
Unbewohnbar wäre Offenbach im Falle des Ausbaus des Frankfurter Flughafens,
denn dann würde noch der Lärm einer weiteren Landebahn draufgesattelt.
Gegen den Horror des Ausbaus können wir uns ab dem kommenden September,
wenn der Erörterungstermin in der Offenbacher Stadthalle stattfinden wird,
zur Wehr setzen. Für den Tag gegen den Lärm ruft die BIL die Bürgerinnen
und Bürger auf, symbolisch um 1415 Uhr für 15 Sekunden völlig still zu halten.
Selbst das "Mini-Nachtflugverbot"
wird von den Fluggesellschaften nicht akzeptiert
Presseerklärung vom 3. Februar 2005
Etwa 30 Fluggesellschaften, die den Frankfurter Flughafen anfliegen,
wollen im laufenden Planfeststellungsverfahren für den Bau einer neuen Landebahn
Einwendungen gegen das von der Fraport AG beantragte Nachtflugverbot erheben.
Sie sind der Meinung, dass dies für einzelne Fluggesellschaften "wirtschaftliche Schwierigkeiten"
mit sich bringen werde und fordern ein "flexibles" Nachtflugverbot,
das bei "begründeten Ausnahmen" eben dieses Flugverbot wieder kippt.
"Damit ist die Beruhigungspille der Mediation, das Mini-Nachtflugverbot nur für die
Zeit von 23 bis 5 Uhr, endgültig gekippt" sagte Hartmut Wagner von der BIL.
Der Ausbau soll kommen, aber selbst diese geringe Entlastung für die Bürgerinnen
und Bürger verhindert werden. Obwohl auch die Vereinigung der Fluggesellschaften
das Mediationsergebnis mit unterschrieben haben, wollen sie davon nichts mehr wissen
und haben auch gute Chancen, damit vor Gericht zu obsiegen; entsprechende Klagen
haben sie schon angekündigt. "Dann haben wir den ungehemmten Ausbau und
unzumutbaren Krach über ganz Offenbach, und zwar bei Tag und bei Nacht. Niemand hat
etwas dagegen, wenn bei einem Notfall auch nachts gelandet wird, aber der Begriff
"begründete Ausnahmen" soll weitergehen und auch angebliche wirtschaftliche
Notwendigkeiten mit umfassen - man hört schon wieder das unzutreffende
Totschlagargument der Arbeitsplätze" ergänzte Wagner.
"Wir machen Fraport fit"
Presseerklärung vom 19. Januar 2005
"Wir machen Fraport fit" tönte am 19.1.2005 deren Chef Bender.
Darunter versteht er freiwerdende Stellen nicht mehr zu besetzen, den Mitarbeitern
längere Arbeitszeiten, Verzicht auf betriebliche Sozialleistungen wie Urlaubs- und
Weihnachtsgeld zuzumuten und weniger Urlaub zu gewähren.
Damit wird aber das einzige Argument für den Ausbau, die Schaffung neuer Arbeitsplätze,
wiederum ad absurdum geführt. Keine Einstellung neuer Mitarbeiter und längere Arbeitszeiten
bedeuten eine Verringerung der Zahl der vorhandenen Stellen. Weniger Lohn führt zu weniger
Konsum und somit einer Schwächung der Wirtschaftskraft in der ganzen Region. Die angebliche
"Jobmaschine" stottert, und auch im Falle eines Ausbaus wird Fraport mit aller Kraft versuchen,
durch Rationalisierung mit möglichst wenig Personal auszukommen; gerade die unteren Lohngruppen
werden davon am meisten betroffen. Das jetzt von Bender verkündete Programm ist nur ein
Vorgeschmack, die Arbeitsplatzprognosen Makulatur.
"Dies alles ist ein Grund mehr, im laufenden Planfeststellungsverfahren Einsprüche
gegen den Ausbau zu erheben. Lärm und Schadstoffausstoß werden erhöht, Wald zerstört,
die versprochen Arbeitsplätze aber werden nicht geschaffen" folgert die Sprecherin der
BIL, Ingrid Wagner. Die Bürgerinitiative wird am kommenden Samstag in der Zeit
zwischen 10 und 14 Uhr in Offenbach, Wilhelmsplatz (neben dem "Streichholzkarlche")
einen Informationsstand unterhalten, dort fertig formulierte Einwendungsschreiben
bereit halten und Hilfestellung bei der Formulierung geben.
Pressearchiv - Pressemitteilungen der BIL Offenbach vor 01. Januar 2005