Durch Kochs Rücktritt wird das
Genehmigungsverfahren nicht fairer
Die Bürgerinitiativen
werten das Manöver als neuen Täuschungsversuch
Pressemitteilung des Bündnis der Bürgerinitiativen vom 04.09.03
"Die Interessenkollision bleibt unverändert bestehen.
Ein faires Verfahren ist nach wie vor nicht zu erwarten." stellt Winfried Heuser, Sprecher des Bündnis
der Bürgerinitiativen, fest. Die juristischen Auseinandersetzungen werden
zeigen, dass die Grenzen der Verflechtung zwischen dem Staat als Genehmigungsbehörde und als größter
Anteilseigner eines Wirtschaftsunternehmens in Hessen zur Zeit falsch gezogen werden. Und Koch
wird am Ende sogar Recht behalten, da er gestern vor einer Unternehmerrunde
bekannte: "Wenn der Staat anfängt, Unternehmer zu werden, begibt sich
das Land in große Gefahr."
Durch seinen Rücktritt als Aufsichtsratsvorsitzender
der Fraport AG, den der Hessische Ministerpräsident nach jahrelangen Vorhaltungen der Ausbaugegner
jetzt wohl vor hat, wird die anrüchige Situation nicht beseitigt. Auch
wenn der Finanzminister auf den Chefsessel bei Fraport gesetzt wird,
bleiben alle Entscheidungen in einer, Roland Kochs, Hand. Er hat im Rahmen
der Richtlinienkompetenz als Kabinettschef die Macht seinem Finanzminister
genauso Weisungen zu erteilen wie seinem Wirtschaftsminister, der als
Genehmigungsbehörde fungiert. Bei der treuen Gefolgschaft beider Minister
wird es solcher Weisungen allerdings erst gar nicht bedürfen. Und wie viel
ein Finanzminister letztendlich zu sagen hat, wurde ja gerade erst deutlich
gemacht, als der Ministerpräsident höchst persönlich die Sparbeschlüsse
seines Kabinetts verkündete.
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