Mit Arbeit eingedeckt haben die Gegner des Flughafenausbaus das Regierungspräsidium in Darmstadt. 100000 Einwendungen zum Planfeststellungsverfahren haben sie am Mittwoch dort abgeliefert. Etwa 4400 kamen aus der Hugenottenstadt. Bürger und Stadt haben damit ihre letzte Chance genutzt, um beim tatsächlichen Ausbau des Flughafens Schadensersatzforderungen zu stellen. Es war und ist wichtig, dass sich die Menschen in der Region gegen den hemmungslosen Ausbau wehren. Doch werden sie es kaum verhindern können, dass mindestens eine weitere Start- und Landebahn entsteht, ein weiteres Terminal, Parkhäuser und auch die Wartungshalle für den A380 gebaut wird. Der Protest dürfte bestenfalls einen Aufschub bedeuten, denn die Erweiterung ist landes- und bundespolitisch gewollt. Und die Richter des Hessischen Verwaltungsgerichts haben bisher so ziemlich alle Klagen der Ausbaugegner abgeschmettert. Wer wird auch schon seinen eigenen Arbeitgeber -  das Land Hessen - Prozesse verlieren lassen, war da von Kritikern in der Vergangenheit zu hören.

Ein gutes Beispiel für die Taktiererei ist der Entwurf des Luftreinhalteplans, den die Stadt kritisiert hat, weil -, wen wundert's - der geplante Ausbau darin praktisch nicht erwähnt ist. Totgeschwiegen wird damit auch eine immense gesundheitliche Belastung für die Menschen in der Region und sicher auch ganz besonders der Isenburger. Eine Verdoppelung auf rund 600000 Flugbewegungen pro Jahr und der damit verbundene Mehrausstoß an Schadstoffen - vom Lärm mal ganz zu schweigen - findet in diesem Entwurf, der den Namen "Luftreinhalteplan" nicht verdient, keine Erwähnung. Zynischer geht's kaum noch