Bericht der Frankfurter
Rundschau vom 25.08.2003
In dem Bericht
der Frankfurter Rundschau vom 25.08.2003
heißt es u. a: Neue
Tochterfirma soll Frachtgeschäft billiger machen Fraport
wird zum 1. Juli kommenden Jahres das komplette Frachtgeschäft an das
Tochterunternehmen Tradeport abgeben. Betroffen sind 570 Beschäftigte. Sie
werden an die Tochter verliehen und müssen mittelfristig Gehaltskürzungen
von bis zu 20 Prozent hinnehmen. Betriebsräte und Arbeiter befürchten den
Einstieg in ein umfangreiches Lohn-Dumping am Airport. Die 570 Mitarbeiter der Frachtabteilung bei den
Bodenverkehrsdiensten (BDV-F) werden weiter den Fraport-Ausweis tragen,
offiziell auf der Gehaltsliste des Flughafenbetreibers stehen und
vielleicht sogar dieselben Blaumänner tragen wie bisher. Denn als
Bedienstete einer neuen Beschäftigungsabteilung gehören sie formal weiter
zu Fraport. Nur in der Lohntüte wird weniger drin sein - Folge des
Outsourcings im eigenen Unternehmen.
Gleichwohl
sieht Fraport-Betriebsratsvorsitzender Peter Wichtel in dem ausgehandelten
Modell einen "großen Erfolg". Die Kollegen würden im Haus
Fraport bleiben, hätten weiterhin dessen Sozialleistungen und könnten
sich "viel leichter auf eine andere Stelle bei Fraport bewerben, als
wenn sie dies von einer Tochter aus tun müssten". Ziel des
Arbeitgebers sei die Auslagerung des Frachtgeschäfts gewesen. Wichtel:
"Dies haben wir verhindert."
Fraport-Vorstand und Arbeitsdirektor Herbert Mai sieht zu der Lösung
"Beschäftigungsabteilung" keine Alternative. Fraport habe bei
der Frachtabfertigung "kontinuierlich Marktanteile verloren - von
einst 25 Prozent auf aktuell 19 Prozent". Die 18 Konkurrenzunternehmen
böten Fracht-Dienstleistungen in der Regel 20 Prozent günstiger an.
Nachdem neben Japan Airlines auch die israelische Fluggesellschaft El Al
zur Konkurrenz übergelaufen sei, habe das Fraport-Management vor der Frage
gestanden, "die Fracht ganz aufzugeben oder in anderer Form im Konzern
weiterzuführen". Die Entscheidung, das Geschäft bei Tradeport weiter
zu führen, sei zwar für die betroffenen 570 Mitarbeiter "wegen der
finanziellen Einbußen sicherlich schmerzlich", dafür aber seien die
Beschäftigten "nach wie vor bei Fraport und damit sozial hoch
abgesichert". Dennoch sieht Mai "angesichts des ständig
zunehmenden Preisdrucks" schweren Zeiten entgegen: "Es wird immer
schwieriger, soziale Standards zu halten und dennoch wettbewerbsfähig zu
bleiben." Für Udo Blonski und Norbert Simmermacher, Fraport-Betriebsräte
für die "Die neue / andere Liste" stellt sich die Situation
allerdings etwas anders dar. Zwar sei die jetzige Vereinbarung "besser
als ein Totalschaden" (Simmermacher), gleichwohl hätte der
Fraport-Vorstand die Fracht ohne das 350-Millionen-Euro Debakel von Manila
"wohl kaum aus der Hand gegeben". Blonski: "Das Geld, das
der Vorstand in Manila verzockt hat, wird jetzt von den Arbeitnehmern
wieder reingeholt." Der ehemalige Betriebsratsvorsitzende Blonski
sieht mit dem "Outsourcing der Frachtabteilung die Tür für weitere
Privatisierungen ganz weit aufgemacht".
Den
vollständigen Artikel finden Sie (vorübergehend) unter:
www.fr-aktuell.de/ressorts/frankfurt_und_hessen/frankfurt/?sid=b3c5f2d3383d838d2f21a4f33152b6a3&cnt=276451
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