"Kamerateam produziert ein potemkinsches Dorf"
Leserbrief in der Frankfurter Rundschau vom 10. Juli 2001
Derzeit wird die fünfte Folge des Offenbacher Polizeirufs 110 mit dem Titel Grauzone in der Stadt und der näheren Umgebung gedreht (FR vom 5. Juli).
Den Artikel "So viel Offenbach wie möglich - aber ohne Flugzeuge habe ich mit Ärger und unter gleichzeitigem ironischen Gelächter gelesen. Da erzählen die Damen und Herren Politiker und Fraport- wie Lufthansamanager uns dummen Bürgerinnen und Bürgern, dass der Flughafen samt seiner Erweiterung ein toller Standortvorteil sei für die Region. Ohne noch mehr Flieger würde es bergab gehen mit uns allen.
Nun lese ich in Ihrem Bericht, dass bei einem Fernsehfilm, der ein positives oder zumindest positiveres Bild von Offenbach vermitteln will, der Fluglärm herausgeschnitten wird. Das Kamerateam wird häufig die Arbeit unterbrechen müssen und produziert ein potemkinsches Dorf, das uns lärmgeplagten Anwohnern aber bestimmt nicht weiterhilft.
Annkathrin Halank, Offenbach
Qualitätsmerkmale des Unterrichts an hessischen Schulen - Besuch der hessischen Kultusministerin Karin Wolff in Offenbach am 8.2.2001.
Die Frage einer besorgten Mutter und die Antwort der Ministerin Wolff
Anlässlich des Besuches der Kultusministerin in Offenbach, zu der die CDU-Offenbach Stadt eingeladen hatte stellte ich folgende Frage: "Die Situation in Offenbacher Schulen ist momentan so: an warmen Tagen und damit bei geöffneten Fenstern ist es den Schülern unmöglich Wortbeiträgen zu folgen, da der eindringende Fluglärm dies verhindert. - Nachts werden sie von Fluglärm geweckt. Besonders bei Kindern hat Fluglärm fatale gesundheitliche Auswirkungen wie z.B. zunehmend aggressives Verhalten, verstärkte Nervosität, Lustlosigkeit, Störungen der Konzentration, der Aufmerksamkeit und des Gedächtnisses. In dieser Situation befinden sich momentan über 6.500 Schüler in OF, ohne Berufsschulen und Kindergärten. Bei Ausbau des Flughafens werden unsere Kinder und die Lehrkräfte an warmen Tagen nur noch bei geschlossenen Fenstern unter saunaähnlichen Bedingungen arbeiten." Nach Vortrag dieser Qualitätsmerkmale wollte ich gerne wissen welche Ideen die Kultusministerin entwickelt hat, um unsere Kinder vor den Auswirkungen der permanenten Störungen zu schützen, damit Unterricht ungestört stattfinden kann und damit die Leistungsfähigkeit der Schüler nicht noch mehr beeinträchtigt wird.
Frau Wolff erwiderte, dass Flugzeuge mit leiseren Triebwerken gebaut werden sollen!
Namhafte Offenbacher CDU Politiker erklärten nach der Veranstaltung, dass Sie wüssten wie extrem die Belastung in OF momentan schon ist, dass dies aber bei einer anderen Veranstaltung zu besprechen wäre. Dieser Meinung konnte ich mich nicht anschließen.
Anmerkung: Falls ein Nachtflugverbot kommt, kauft dann die Lufthansa leisere Flugzeuge? Ob ein Flugzeug laut oder leise ist, wird beim Start gemessen. Der Lärm landender Flugzeuge, ist total verschieden von dem startender. Dieser wird nicht gemessen. Alle Kinder, die in den Gemeinden rund um den Flughafen leben, werden sich zu unkonzentrierten, aggressiven, nervösen Menschen entwickeln. Sind dies zukunftsweisende Perspektiven für unsere Region?
Mit freundlichen Grüßen
Beate Breimer
Der Beitrag wurde gekürzt als Leserbrief in der OP v. 10.3.2001 veröffentlicht.
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