Das neue Flugzeug mit einer Spannweite von 79 Meter, einer Länge von 77,40 Meter und einer Höhe von 24,30 Meter ist das größte Flugzeug der Welt. Der Riesenjet besitzt aufgrund seiner Ausmaße aber eine völlig andere Flugcharakteristik als alle bislang eingesetzten Flugzeuge. Das bedeutet: andere Flugrouten, andere Überflughöhen, andere Lärmwerte. Gesicherte Daten über die Lautstärke des Airbus 380 liegen noch nicht vor. Es wird zwar in die gleiche Lärmklasse wie ein Jumbo(747) eingestuft, aber dieser wiegt 397 Tonnen, während der A380 ein Gewicht von 560 Tonnen haben wird. Selbst Fraport hat eingeräumt, dass sich die Lärmkurven durch den A380 nicht ändern werden. Weitere Lärmschutzmaßnahmen sind nicht geplant.

Die Wartungshalle

Die Halle, in der vier der Super-Jumbos gleichzeitig gewartet werden können, wird 350 Meter lang, 140 Meter breit und 34 Meter hoch sein. Ist diese Halle erst einmal gebaut, dann liefert sie den Flughafenbetreibern wie von selbst Argumente für den Ausbau des Airports. Es wird also am Boden und in der Luft mehr Verkehr entstehen.

Terminal 3

Am künftigen Terminal 3 können 50 Flugzeuge direkt abgefertigt werden. Auf dem Vorfeld ist für weitere 25 Flugzeuge Platz. Es wird so konstruiert, dass dort 13 A380-Jets gleichzeitig andocken können. Dieses Gebäude soll alleine rund 800 Millionen € kosten.

Planfeststellungsverfahren

Am 23. Juni beginnt das erste Planfeststellungsverfahren zur Erweiterung des Frankfurter Flughafens. Dieses Verfahren soll die Voraussetzung für die Wartung des Riesenflugzeugs A380 schaffen und zusätzlich die heutige Fluglärmbelastung rechtlich absichern.

Die Fraport-Behauptung, der A380-Betrieb bedeute „nur eine Optimierung“, ist falsch. Als Bürgerinnen und Bürger müssen wir deshalb in zwei Planfeststellungsverfahren unsere Einwendungen vorbringen: Wir müssen uns sowohl in A380-Verfahren außerhalb des Zaunes als auch gegen den Bau einer neuen Landebahn wehren.

Der geplante A380-gerechte Ausbau außerhalb des Zaunes hat unter anderem folgende Auswirkungen:

• Neue Zubringerflüge und noch mehr Verkehr auf Straßen und Schienen werden nötig, um die Reisenflugzeuge A380 zu füllen (bis zu 800 Passagiere)

• Der Flughafen wächst über den bestehenden Zaun

• Das Vorfeld und sonstige Betriebsflächen werden erweitert und versiegelt.

• 200 000 m² Bannwald sollen zusätzlich fallen

• Der Betrieb der rieseigen A380-Wartungshalle führt zu erheblichem zusätzlichem Bodenlärm

• Zusätzliche Flüge anderer Airlines neben Lufthansa nach Frankfurt, da hier eine der wenigen weltweiten Wartungsmöglichkeiten entstehen wird.

• Neue Flugrouten, neue Überflughöhen, andere Lärmwerte

• Klimatische Auswirkungen durch weitere Flächenversiegelung.

Der A380-gerechte Ausbau außerhalb des Zaunes des Frankfurter Flughafens wäre die erste Genehmigung für einen Häppchen weisen Ausbau des Frankfurter Flughafens, der dadurch für die Menschen der Region nicht verdaulicher wird.

Achtung:

Das Planfeststellungsverfahren zur geplanten Landebahn folgt nach dem A380-Planfeststellungeverfahren.

Planfeststellungsverfahren 1

Wartungshalle A380
Vernichtung von Bannwald
Ausbau durch die Hintertür!

Beginn: 23.6.2003 
Einwendungsfrist:   6  Wochen
vom 23.6. bis zum 5.8.2003

Planfeststellungsverfahren 2

Nordbahn und  Terminal 3 im Süden
Verdoppelung der Flugbewegungen

Beginn: noch offen 
Einwendungsfrist:   6  Wochen

Was können Sie tun?

Sie sollten im Planfeststellungsverfahren zur A 380-Wartungshalle unbedingt Einwände erheben, damit nicht schon jetzt der Ausbau vorprogrammiert ist. Auch wenn Sie später ggf. Schadensersatzansprüche stellen wollen, ist dies nur dann möglich, wenn Sie vorher eine Einwendung eingebracht haben.

Einwendung wie geht das?

• Der persönlich formulierte Brief. Sie formulieren Ihr Einwendungsschreiben und legen Ihre persönliche Betroffenheit dar. Sie versehen ihren Brief mit Ihrer Unterschrift und senden ihn direkt an das Regierungspräsidium Darmstadt, Luisenplatz 2, 64283 Darmstadt.
  Musterbriefvorlage finden Sie hier: Download Einwendungsschreiben an RP (35 kb)
• Service über das Internet. Bitte klicken Sie auf: www.profutura.net, füllen dort online den PFV-Fragebogen aus und erhalten dann fristgerecht eine fertige individuelle Muster-Einwendung per Mail, die von Ihnen unterschrieben und versandt werden muss.
• Die fertige Einwendung. Sie nutzen unsere allgemein gültigen Einwendungen, die wir vorbereitet haben die Sie nur noch unterschreiben müssen. Die Weiterleitung an das Regierungspräsidium übernehmen wir.

Beate Breimer 09.07.03

 Kontaktadresse BIL:
Ingrid und Hartmut Wagner
Edith-Stein-Strasse 11
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