Wir setzen ein unübersehbares Zeichen!

Pressemitteilungen des Aktionsbündnis "Offenbach gegen Flughafenausbau", der BIL - Bürgerinitiative Luftverkehr Offenbach und der Offenbacher Vereinigung gegen den Fluglärm e. V.

 
Fluglärm-Bettwäsche geht an den Club für Behinderte in Brasilien e. V.

Offenbach, den 28. August 2001

Für die Aktion "Wir setzen ein unübersehbares Zeichen" wurden von Offenbachern und der Bevölkerung in der näheren Umgebung über 1000 Bettücher gesammelt. Damit war es möglich, das gesteckte Ziel - ein "unübersehbares Zeichen" gegen den Fluglärm in Offenbach und im ganzen Rhein-Main-Gebiet zu setzen - zu verwirklichen. Das 6000 Quadratmeter große Protesttransparent auf der Rosenhöhe - das größte seiner Art in Deutschland - hat seinen Zweck erreicht: Die Medien - Presse, Rundfunk und Fernsehen - berichteten ausführlich über die von Fraport ausgehende Recourcenvernichtung und ihre bedrückenden Konsequenzen für eine Stadt wie Offenbach.
Wie von Anfang an betont, sollte die Aktion ein Signal für die ganze Region geben und somit wird ein Teil der Laken (ca. 400) für weitere Aktionen an anderen Orten im gesamten Rhein-Main-Gebiet weitergegeben. Eine Reihe von Bürgerinitiativen hat sich für die Idee der Aktion begeistert und wird in den kommenden Wochen und Monaten das unübersehbare Zeichen unter den Einflugschneisen und Startrampen Fraports wieder und wieder auslegen. Als nächste Orte stehen Erzhausen sowie die Orte Rüsselsheim und Raunheim auf dem Programm.
Aufgrund des überraschend großen Zuspruchs der Offenbacher Bevölkerung, die Bettlaken weit über das erwartete Maß hinaus zur Verfügung gestellt hat, haben sich die Initiativen entschlossen, einen beträchtlichen Teil der Bettwäsche für einen gemeinnützigen Zweck zu spenden. Ungefähr 800 Laken, Bettbezüge, Kopfkissenbezüge wurden deshalb am heutigen Dienstag, den 28. August, im Hof des Bernardgebäudes in der Herrnstr. 61 dem Präsidenten des Clubs für Behinderte in Brasilien e. V., Herrn Michael Lickar, übergeben. Der Club möchte die Offenbacher Bettücher für eine Lieferung an das Hospital de Caridade Donna D´Arcy Vargas in Rebouscas Parana in Brasilien verwenden. Die Initiativen gehen davon aus, daß sie mit dieser Entscheidung dem Willen der Offenbacher Spender entsprechen.


 

Viele Unternehmer sind gegen den Flughafenausbau

Offenbach, den 24. August 2001

Während der spektakulären Aktion der drei Offenbacher Initiativen gegen den Flughafenausbau am 12. August auf dem Gelände des Ballspielclubs auf der Rosenhöhe hat der Offenbacher Unternehmer und langjährige Präsident der Industrie- und Handelskammer, Dr. Wolfgang Kappus, schwere Vorwürfe gegen die Ausbauplanung der Hessischen Landesregierung und der Fraport AG erhoben.
Erst seien die Leute in der sogenannten "Mediation" "schwindelig geschwätzt" worden. Dann wurde verschwiegen, daß viele Unternehmer der Region sich gegen den Flughafenausbau aussprechen. Sie tun dies aus gutem Grund, denn "Fraport Frankfurt ist im Gegensatz zu dem Eindruck, den er erwecken will, kein Mäzen und kein Wohltäter der Region, der wie eine gute Fee Arbeitsplätze und Verkehrskomfort stiftet. Fraport ist ein mächtiges Wirtschaftsunternehmen, das sich mit Hilfe seiner monopolistischen Marktposition und seiner speziellen Eigentumsverhältnisse über das Interesse der Allgemeinheit oder zumindest beachtlicher Minderheiten hinwegsetzen möchte und zwar aus egoistischen und individualwirtschaftlichen Gründen." Statt Wirtschaftsdynamik und allgemeiner Prosperität zerstört der Flughafen mit seinen Umwelt- und Lärmemissionen die "weichen Standortfaktoren" wie "Wohnumfeld, Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten" und gerade diese "spielen bei den Unternehmen eine viel größere Rolle" als die von den Mediatoren suggestiv angefragten "Verbindungen im Stundentakt nach London oder Paris". Kappus warf den Ausbaubefürwortern weiterhin vor: "Die vorausgesagten wirtschaftlichen Vorteile eines Flughafenausbaus sind zum Teil unbewiesen und in jedem Falle übertrieben. Die Arbeitsplätze, die Ihnen vorgegaukelt werden, kann niemand nachrechnen und sie sind auch in anderen Zusammenhängen nicht entstanden."
Tatsächlich belegen die aktuellen harten Fakten der wirtschaftlichen Entwicklung Fraports, daß keines der in der Mediation und in der Börsengangkampagne - mit Werbeaufwendungen in dreistelliger Millionenhöhe - angestrebten Ziele, erreicht wurde:

  • Statt aufschießender Börsengewinne dümpelt der Kurs unter dem Ausgabewert.
  • Statt zusätzlicher "Jobs" im Hunderttausender-Bereich wird mittlerweile offen von Kündigungen gesprochen. Dabei steht das Ausschöpfen großer Rationalisierungspotentiale erst noch bevor.
  • Statt jährlichen Wachstumsraten zwischen 5 und 7 Prozent, setzt bereits jetzt eine deutliche Verlangsamung ein. Das Wachstum wird sich aufgrund des weltweit schrumpfende Flugverkehrsmarktes in den kommenden Monaten noch weiter verringern – zumal neben zahlreichen internationalen Fluggesellschaften mittlerweile auch die Lufthansa, der größte Nutzer des Frankfurter Flughafens, zu den Krisenunternehmen gehört, Strecken einstellt und Flugzeuge stillegt.

Bereits ein Jahr nach der Veröffentlichung des Mediationsberichts wird klar: Die Gutachter haben an der Realität vorbei begutachtet. Nun holt die Wirklichkeit das Medienkonstrukt "Frankfurter-Mediation" ein. Es liegen noch andere begründete Zweifel an den damaligen Zahlenwerken vor: Die von Fraport stammenden Angaben zum Fluglärm in und über Offenbach, werden von den Offenbacher Initiativen bezweifelt. Überall, wo nachgemessen wurde, lagen die Werte weitaus höher als von Fraport angegeben. Der Aktion "Wir setzen ein unübersehbares Zeichen" folgt deshalb die Aktion "Wir wollen es wissen". Mit Unterschriftensammlungen möchten sie die Stadt auffordern, in Offenbach unabhängige Fluglärmmessungen vornehmen zu lassen.
Die vollständige Rede von Dr. Wolfgang Kappus wird auf Nachfrage (Ralf Roth, 069/83833885) auch per Fax zugestellt.


 

2000 Offenbacher entfalten das größte Protesttransparent Deutschlands -
700 fordern mit ihrer Unterschrift unabhängige Fluglärmmessungen

Offenbach, den 13. August 2001

Nach Schätzung der Organisatoren versammelten sich am Sonntag auf dem Gelände des Ballspielclubs Offenbach auf der Rosenhöhe über 2000 Menschen, um zusammen mit den drei Initiativen über 1000 Bettlaken zu dem Schriftzug "Fluglärm macht krank" zusammenzusetzen. Sie setzten damit ein unübersehbares Zeichen gegen den Fluglärm in der Region. Das Protesttransparent hatte die Dimension eines Fußballfeldes, war über 120 Meter lang und 50 Meter tief (6000 m²). Der Schriftzug konnte in den in einer Höhe von 600 Metern im 40 Sekundentakt über das Gelände donnernden Flugzeugen mühelos gelesen werden.
Die Initiatoren zeigten sich sehr zufrieden mit der Aktion. "Endlich ist das Eis der Resignation, daß der über 30jährige vergebliche Kampf gegen die immer weiter zunehmende Flugverlärmung der Stadt hinterlassen hat, gebrochen", erläuterte Ralf Roth von den Initiativen. "Der Protest in Offenbach hat durch den unerwartet hohen Zuspruch der Offenbacher Bevölkerung zur Bettlaken-Aktion eine neue Dimension erreicht. Es beteiligten sich nicht nur Hunderte von Offenbacherinnen und Offenbachern, sie kamen auch aus allen Teilen der Bevölkerung. Engagierte in der Kultur, bei den Kirchen oder in den Parteien fanden sich genauso bereit, die Aktion tatkräftig zu unterstützen wie die ausländischen Mitbürger in der Stadt." Mit Fug und Recht kann behauptet werden: "Offenbach spricht im Kampf gegen den Fluglärm mit einer Stimme".
In den Ansprachen von Dr. Ralf Roth für die Initiativen, von dem Offenbacher Kirchenmusiker Professor Jürgen Blume, dem Unternehmer Dr. Wolfgang Kappus, der Dekanin Angelika Meder, dem Vorsitzenden des Ausländerbeirats Paolo Nesci und der Ärztin Dr. Nadja Winterstein wurden die Offenbacher aufgefordert, den Kampf gegen die Verschlechterung der Lebensqualität in der Stadt und in der Region mit Elan fortzusetzen. Die Menschen in der Stadt sollen sich verstärkt bei Fraport über den Fluglärm beschweren, um das tagtägliche Leiden publik zu machen. Sie sollen sich für unabhängige Fluglärmmessungen in der Stadt einsetzen, weil guter Grund besteht, den von Fraport erhobenen Daten zu mißtrauen, und sie sollen sich am Raumordnungsverfahren im Herbst aktiv beteiligen, um die Sache ihrer Stadt nicht irgendwelchen selbsternannten "Mediatoren" zu überlassen. Dem Aufruf zu unabhängigen Fluglärmmessungen haben sogleich 700 Offenbacher unterschrieben. Ein deutliches Zeichen der Stimmungslage in der Stadt.


 

Das Programm der Aktion

Offenbach, den 8. August 2001

"Wir setzen ein unübersehbares Zeichen". Aus über 1000 Bettlaken wird der Schriftzug "Fluglärm macht krank" geformt und damit das größte Protesttransparent gegen Fluglärm entfaltet, das je in Deutschland gezeigt worden ist. Ein Antrag auf Aufnahme ins Guiness Buch der Rekorde ist gestellt. Die Bettlaken sind für uns Symbol für die jede Nacht tausendfach gestörte Nachtruhe. Bettlaken sind für uns aber auch Symbol für das Krankenlager, auf das viele Offenbacher gezwungen werden, wenn der Lärm am Himmel dieser Stadt nicht wirksam reduziert wird. Aus diesem Grund haben die Organisatoren bewußt einige ausrangierte Bettlaken aus den beiden Offenbacher Krankenhäusern, die direkt unter der Einflugschneise liegen, mit in die Aktion integriert. Auch haben sich die Initiativen sehr gefreut, daß sie gleich zum Beginn der Aktion mit Prof. Dr. med. Hans-Peter Nast einen der beiden Chefs als Schirmherren gewinnen konnten.
Für die Aktion haben sich viele Helfer gefunden. Insgesamt waren und sind mehr als hundert Offenbacherinnen und Offenbacher aktiv beteiligt. Sie haben viele Stunden ihrer Freizeit geopfert. Der Erfolg gibt ihrem Engagement recht.
Auch haben nach der GBO weitere Sponsoren ihre Hilfe zugesagt. So werden die Überflüge ermöglicht, um die Aktion aus der Luft zu filmen und zu fotografieren und ohne die Unterstützung des Jazz e. V. und ohne die unentgeltlichen Auftritte der Musiker hätte das Musikprogramm, mit dem die Aktion untermalt wird, nicht stattfinden können. An Alle ein herzliches Dankeschön.
Die Organisatoren wünschen sich für die Aktion am kommenden Sonntag, den 12. August, ein "Volksfest der besonderen Art". Für Essen und Trinken sorgt der BSC. Die neuesten Informationen zum Stand der Flugverlärmung und den Konsequenzen des drohenden Ausbaus werden von den beteiligten Initiativen geliefert. Herr Siegmund Kaiser wird eine beeindruckende Ausstellung großformatiger Fotografien zu den Folgen der täglich vielen hundert Überflüge beisteuern. Alben mit Radaraufzeichnungen dokumentieren das bereits jetzt existierende "Dickicht über den Städten" und belegen: Es ist kein Platz mehr für weitere Flugzeuge im Rhein-Main-Gebiet.
Im einzelnen sieht das Programm der Aktion auf dem Gelände des BSC Eichwaldweg, Offenbach-Rosenhöhe folgendermaßen aus:

13 Uhr: Das Auslegen der Laken mit Musikbegleitung beginnt. Es spielen Uli & the Pfarrers.

14 Uhr: Es folgen Ansprachen von Dr. Ralf Roth für die Initiativen, von dem Offenbacher Kirchenmusiker Professor Jürgen Blume, von der Wirtschaft spricht Dr. Wolfgang Kappus, Paolo Nesci vom Ausländerbeirat, von den Kirchen Dekanin Angelika Meder und die Ärztin Dr. Nadja Winterstein.

Zwischen 14 Uhr 30 und 15 Uhr 30 finden Überflüge mit einer kleinen Sportmaschine statt, von der aus die Aktion aus der Luft gefilmt und fotografiert wird.

15 Uhr: Es startet der zweite Teil des Musikprogramms mit der "Jazz Formation", der "Wiener Hof Allstarband" und "Tana aus Berlin".

Gegen 17 Uhr enden Aktion und Feier: Die Laken wandern weiter zur nächsten Veranstaltung im Rhein-Main-Gebiet.


 

Weit über 1000 Bettlaken gesammelt -
Offenbacher Initiativen gegen den Flughafenausbau überrascht vom großen Erfolg der Aktion

Offenbach, den 3. August 2001

Die Aktion "Wir setzen ein unübersehbares Zeichen" ist ein voller Erfolg. Die kühnsten Erwartungen wurden bei weitem übertroffen. Hunderte von Offenbacherinnen und Offenbachern haben sich daran beteiligt und ihr "letztes" Laken gegeben.
Die Aktion hat nach ihrem Start im März immer weitere Kreise gezogen. Erst erklärten sich spontan bekannte Offenbacherinnen und Offenbacher bereit, die Aktion zu schirmen, Privatpersonen und die Kirchen begannen Bettlakensammelstellen einzurichten, dann folgten Vereine und der Ballspielclub Offenbach (BSC) stellte sein Vereinsgelände, das direkt unter der Einflugschneise liegt, zur Verfügung. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht von der Aktion in der Öffentlichkeit und aus allen Teilen der Bevölkerung flatterten Hunderte von Bettlaken zu den Organisatoren. Mittlerweile sind es weit über Tausend - Laken in allen Formaten, Bett- und Kopfkissenbezüge, und auch die eine oder andere Tischdecke ist dabei.
Vor wenigen Tagen rief die Magistratskoalition bestehend aus der SPD, den Grünen und der FWG dazu auf, sich an der Aktion zu beteiligen. Bereits zuvor hatte der Ausländerbeirat der Stadt Offenbach seine Mitglieder aufgefordert, zahlreich zu kommen und die Gemeinnützige Baugesellschaft Offenbach (GBO) unterstützt die Aktion mit. Die Initiativen (Aktionsbündnis, BIL-OF und OVF), haben auch alle Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung - ob rot oder grün, schwarz oder blau/gelb - herzlich zur Aktion eingeladen. Jeder ist willkommen.
Offenbach spricht mit einer Stimme gegen den Fluglärm und setzt ein Zeichen für die Region. Die Botschaft ist unübersehbar: Es muss ruhiger werden am Himmel im Rhein-Main-Gebiet. Es ist zwischen Mainz und Aschaffenburg, zwischen Friedberg und Darmstadt kein Platz mehr für zusätzliche Flugzeuge. Wer glaubte, er könne eine ruhige Nische finden, den hat spätestens die Deutsche Flugsicherung eines Besseren belehrt.
Je mehr Offenbacher sich beteiligen, um so größer wird der Eindruck sein, den die Aktion in der Region hinterlassen wird. Trotz der großen Resonanz, die die Aktion bisher in der Offenbacher Öffentlichkeit erzielt hat, werden die Mitglieder der Initiativen in den nächsten Tagen zusätzlich eine direkte Einladung an alle Haushalte verteilen. Das Programm der Aktion auf dem Gelände des BSC Eichwaldweg, Offenbach-Rosenhöhe sieht folgendermaßen aus: Um 13 Uhr beginnt das Auslegen der Laken mit Musikbegleitung. Nach Entfaltung des größten Protesttransparentes in Deutschland folgen gegen 14 Uhr Ansprachen - u. a. werden Dr. Ralf Roth von den Initiativen, der Offenbacher Kirchenmusiker Professor Jürgen Blume, von der Wirtschaft Dr. Wolfgang Kappus, Paolo Nesci vom Ausländerbeirat, von den Kirchen Dekanin Angelika Meder und die Ärztin Dr. Nadja Winterstein sprechen. Die Aktion wird auch aus der Luft gefilmt. Verschiedene Fernsehsender und Rundfunkanstalten haben sich angemeldet. Ab 15 Uhr schließt sich ein Musikprogramm an. Die Aktion soll in ein "Volksfest der besonderen Art" übergehen. Für Essen und Trinken hat der BSC gesorgt.

Wir möchten an dieser Stelle einen herzlichen Dank an Alle aussprechen, die beigetragen haben, aus der Aktionsidee diesen großen Erfolg zu machen.


 

GBO sponsort Bettlakenaktion - Zeichen setzen gegen Fluglärm

Offenbach, den 27. Juli 2001

Die Organisatoren der Bettlakenaktion "Wir setzen ein unübersehbares Zeichen" haben sich sehr gefreut. Denn die GBO (Gemeinnützige Baugesellschaft Offenbach) hat sich bereit erklärt, den bei einer Großveranstaltung nötigen Sanitätswagen, in diesem Fall vom Deutschen Roten, Kreuz, zu sponsorn. Am 12. August soll auf dem Gelände des BSC auf der Rosenhöhe aus Bergen von Bettlaken der Schriftzug "Fluglärm macht krank" geformt werden.

Darüber hinaus stellt die Baugesellschaft 50 Kästen Mineralwasser zur Verfügung. "Wir haben 6.000 Wohnungen, in denen 20.000 Offenbacher zu Hause sind. Damit haben wir auch eine besondere Verantwortung für das Wohnumfeld. Wir wollen nicht, dass unsere Mieter unter noch mehr Fluglärm zu leiden haben", begründet der Geschäftsführer Winfried Männche die Unterstützung der Bettlakenaktion. Mit der Rückstellung von 100.000 Mark für eventuelle Klagen gegen den Flughafenausbau und die damit einhergehende weitere Verlärmung Offenbachs setzte die GBO selbst schon früh ein Zeichen. Weiter ist die Baugesellschaft das jüngste Mitglied des Aktionsbündnis "Offenbach gegen Flughafenausbau".


 

Hunderte von Bettlaken gesammelt - Offenbacher Protest gegen Fluglärm wird unübersehbar

Offenbach, den 12. Juli 2001

Die Aktion "Wir setzen ein unübersehbares Zeichen" ist bisher ein voller Erfolg. Hunderte von Bettlaken sind in den 10 Bettlakensammelstellen in Offenbach abgegeben worden. Es waren vor allem die Offenbacherinnen, die diese Gelegenheit genutzt haben, mit einem oder gar mehreren Bettlaken gegen die wachsende Flug-verlärmung der Stadt und die sinkende Lebensqualität in Offenbach ein Zeichen zu setzen. Sehr gefreut haben wir uns in diesem Zusammenhang über das Engagement der ausländischen Bevölkerung. Hier brachte der in sechs Sprachen verfaßte Handzettel, der von den Initiativen gegen Fluglärm an fast alle Offenbacher Haushalte verteilt worden ist, einen Durchbruch. Italiener und Spanier, Kroaten und Serben, Griechen und Türken, Russen und Polen und auch Araber aus Marokko oder anderen Ländern gaben ihre Laken für die Aktion.

Mit den gesammelten Laken wird auf jeden Fall ein fußballfeldgroßer Schriftzug "FLUGLÄRM MACHT KRANK" geformt werden können. Es wird das größte Protest-Transparent sein, das in Deutschland jemals entfaltet worden ist. Die einzelnen Buchstaben werden viele Meter groß sein und noch in 1000 Meter Höhe bequem gelesen werden können - ein unübersehbares Zeichen.

Die Aktion, das Auslegen der Laken, findet am 12. August zwischen 13 und 17 Uhr auf dem Sportgelände des BSC auf der Rosenhöhe (Eichwaldweg/Feldbergstraße). Bekannte Offenbacher Persönlichkeiten halten Ansprachen. Für ein Musikprogramm, Essen und Trinken sowie Informationen zum Flugverkehr am Offenbacher Himmel ist gesorgt. Auch wird die Aktion aus der Luft gefilmt.

Es fehlen nicht mehr viele Bettlaken, dann können sogar 10 Meter große Buchstaben ausgelegt werden. Wir möchten die Offenbacher aufrufen, zum Schlußspurt anzusetzen und auch dieses Ziel zu erreichen. Wendet Euch an:

  • Beate Breimer, Brinkstraße 26, Tel. 069/838051 (bis Ende Juli in Urlaub)
  • Ingrid Wagner, Edith-Stein-Straße 11, Tel. 069/8678 1313 (vom 12. Juli bis 21. Juli in Urlaub)
  • Reformhaus Eckert, Frankfurter Straße 67, Tel. 069/88 4245
  • Lutherkirche, Waldstraße 74-76 (Mo-Fr 9-11 Uhr)
  • Evangelische Familienbildungsstätte der Stadtkirchengemeinde im Katharina-von-Bora Haus, Kirchgasse 17 (Mo, Di, Do, Fr 10-13 Uhr, Mi 14-17 Uhr)
  • Katholische Familienbildungsstätte "Regenbogen", Frankfurter Straße 143 (Mo-Do 15-17 Uhr)
  • Bioladen "Terra Viva", Taunusstraße 1
  • Rita Müller, Jossaweg 19, 63071 Offenbach, Tel.: 069/856760
  • Wiener Hof, Langener Straße 23, Offenbach-Bieber
  • Katholische Gemeinde St. Paul, Kaiserstraße 60, (Mo, Di, Do, Fr 9-12 Uhr, Mi 15-18 Uhr)

 

Die Wildfliegerei über Offenbach beenden

Offenbach, den 25. Juni 2001

Monika Pröse ist vor vier Monaten mit ihren beiden kleinen Kindern in ein Haus mit Garten gezogen, damit die Kinder im Freien spielen können. Über die Fluglärmbelastungen durch den Landeverkehr bei Westwindwetterlagen war sich die Offenbacherin im Klaren. Aber bei Ostwind und für gewöhnlich schönem Wetter herrschte hier bisher wenigstens Ruhe. Doch damit ist Schluss. Aufgrund des gestiegenen Verkehrs auf Fraport drehen auch bei Ostwind immer mehr Maschinen nach Süden ab und verlassen darüber hinaus immer öfter die vorgeschriebenen drei Kilometer breiten Abflugkorridore.

Über wachsenden Fluglärm kann auch Jürgen Nymbach, der im Stadtzentrum wohnt, ein Lied singen. Von seinem Balkon aus verfolgt er nie gesehene Flugbewegungen von startenden Maschinen, die das Stadtzentrum überfliegen. Die Folge: Immer neue Stadtteile Offenbachs werden auch beim Startverkehr verlärmt. Dies bestätigt auch Ralf Roth, der im Norden Offenbachs wohnt: "Früher war nur ein kleiner Teil Offenbachs von den oft 80, 90 und mehr Dezibel lauten Startern betroffen, damals als die Abflugroute nach Norden über dem Kaiserlei-Kreisel noch eingehalten wurde. Heute fliegt ein Großteil bereits auf der Grenzlinie des Korridors 1,5 Kilometer vom Kaiserlei entfernt ungefähr über dem Capitol und verlärmt neben dem Westend auch das Nordend flächendeckend." Der Hessische Fluglärmschutzbeauftragte, Bruinier, hat Beschwerden darüber im März als berechtigt anerkannt: In allen Fällen "erfolgten die relativ großen Kursabweichungen (in Richtung Frankfurter Osten!) zwar innerhalb des gesetzlich vorgeschriebenen Abflugkorridors, waren jedoch auch aus meiner Sicht unter Einbeziehung aller Begleitumstände vermeidbar." Geändert hat sich seitdem nichts. Im Gegenteil, selbst diese Grenzlinie wird immer häufiger überschritten. Dann starten die Jumbos über dem Rathaus, über dem Schloß, dem Wilhelmsplatz und in letzter Zeit sogar über dem Ostbahnhof - wie das während des Hessentags oft beobachtet werden konnte. "Die ganze Stadt ist mittlerweile zur Startrampe für Fraport geworden - das Unternehmen kennt keine Grenzen", fasst Roth zusammen.

Trotzdem beklagen sich Fraport und die DFS, daß sich die Bürger in dramatisch anschwellender Zahl beschweren und es gibt auch Frankfurter Journalisten, die sich lustig machen, dass Bürger im Rhein-Main-Gebiet dies mehrfach tun. Das wirft die Frage auf, wie oft dürfen sich Fluglärmgeplagte denn beschweren: täglich, wöchentlich, monatlich und ab welcher Lautstärke ist es opportun: 60, 70, 80 oder erst bei über 100 Dezibel? Was hier in Offenbach die Lebensqualität drastisch senkt ist der permanent anwesende und seit Jahren zunehmende Fluglärm.

Die Offenbacher Ausbaugegner fordern deshalb ein Einhalten der Abflugkorridore und eine Verminderung des Lärmkontingents in den Einflugkorridoren. Hier zieht die Stadt mit am Strang. Oberbürgermeister und Magistrat klagen mit Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung für eine Absenkung der Zahl der Nachtflüge auf den Status von 1971. Das in Offenbach gegründete Institut zur Abwehr von Gesundheitsgefahren durch Lärm hat beim Hessischen Wirtschaftsminister Posch einen Antrag für ein "generelles Flugverbot zwischen täglich 22 und 6 Uhr (Nachtflugverbot)", eine "Einschränkung des Flugbetriebs in der Schlafphase der Kinder zwischen 20 und 22 Uhr" und eine "Einschränkung des Flugbetriebs auch tagsüber in dem Maß, daß auch längerfristig bei den Anwohnern Gesundheitsgefahren durch Fluglärm auszuschließen sind", eingereicht. Wird der Antrag abgelehnt folgen unmittelbar die Klagen von 108 Bürgern aus Offenbach und dem gesamten Rhein-Main-Gebiet.

Alle Initiativen sind sich einig: Fluglärm macht krank und dagegen werden wir ein unübersehbares Zeichen setzen. Am 12. August wird auf dem Gelände des BSC auf der Rosenhöhe dieser Schriftzug in metergroßen Buchstaben - mit Bettlaken als Symbol der gestörten Nachtruhe - zu lesen sein. Alle Offenbacher sind aufgefordert, mit ihrer Präsenz gegen die derzeitige Verlärmung einzustehen.

Wer Bettlaken für die Aktion abgeben möchte, kann dies neben den neun bekannten Bettlakensammelstellen nun auch in der Katholischen Gemeinde St. Paul, Kaiserstraße 60, (Mo, Di, Do, Fr 9–12 Uhr, Mi 15-18 Uhr) tun.


 

Offenbacher Aufruf zieht immer weitere Kreise -
Bürger spenden reichlich Bettlaken für die Aktion

Offenbach, den 3. Juni 2001

"Hier spielen sich unbeschreibliche Szenen ab", erläutert Beate Breimer, "der in tausenden von Exemplaren verteilte Handzettel in sechs Sprachen ist voll eingeschlagen. Die Nachfrage nach weiterer Information ist riesengroß. Wir müssen nachdrucken." Und noch einmal gehen 5000 Flugblätter an die Offenbacher Haushalte. Sprunghaft hat sich der Zulauf von Bettlaken erhöht. Unentwegt klingelt das Telefon und "die Leute erzählen über das Leiden am Fluglärm. Das sollten sich die Politiker in unserem Land einmal anhören!" erzählt Beate Breimer. Dann setzt sie sich in ihren Autobus und saust davon, einen neuen Schwung Bettlaken einzusammeln.

Da ist das Ehepaar, das vor 20 Jahren sein Haus in Offenbach gebaut hat. "Damals waren die Überflüge - abgesehen von den Militärfliegern - noch ertragbar. Aber durch die Steigerung der Flugzahlen ist der Lärm einfach nicht mehr auszuhalten. Wir werden fortziehen!" Andere berichten wie sie "gerade nachts und sehr früh am Morgen" im Bett sitzen, "weil wir durch den Fluglärm geweckt wurden. An Schlaf ist nicht zu denken. Unsere Nöte bleiben von den Politikern ungehört" und Dritte bekräftigen: "Tolle Aktion. Wie kann ich Sie aktiv unterstützen? Es wird Zeit, dass endlich etwas passiert." Das hat sich auch die Schülervertretung der Schillerschule gesagt und verteilt ein Flugblatt, auf dem Fett geschrieben steht: "Wir unterstützen die Aktion der Offenbacher Initiativen". Und schließlich ist da noch die achtzigjährige Else Besser aus der Innenstadt, die das lang gehütete Bettlaken ihrer Mutter bringt. "Es ist fast 100 Jahre alt und gehört eigentlich eher in das Stadtmuseum", sagt Historiker Ralf Roth und Mitinitiator der Aktion, "aber wir haben es in Ehrfurcht vor dem Willen der Spenderin mit großer Freude entgegen genommen". Aufgrund der gestiegenen Nachfrage sind zwei weitere Bettlaken-Sammelstellen eingerichtet worden:

  • Rita Müller, Jossaweg 19, 63071 Offenbach, Tel.: 069/856760
  • Wiener Hof, Langener Straße 23, Offenbach-Bieber
  • Außerdem besteht am 9. und 10. Juni auf dem Mainuferfest Gelegenheit, Bettlaken am Stand der BIL-Bürgerinitiative Luftverkehr Offenbach und des BUND abzugeben.

Mittlerweile haben Bürgerinitiativen aus anderen Orten signalisiert, die Aktion in der Region fortzusetzen. "Von Offenbach geht eine Bewegung aus, die zum Flächenbrand werden kann", freut sich Roth. "Je größer das Startsignal, um so eindrucksvoller der Ruck der durch das Rhein-Main-Gebiet gehen wird." Während Fraport die Wände in Offenbach vollkleistert und Werbeflächen den Zeitungen in dreistelligen Millionenbeträgen aufkauft, finanziert sich die Bettlaken-Aktion aus 10,- Mark-Spenden Offenbacher Bürger. Den Rest machen wir durch freiwilliges Engagement wett. Dafür erobern wir die Köpfe und Herzen der Menschen. Wer sich auf Kosten der Gesundheit von Millionen Menschen bereichern will, der hat keine Zukunft: Fluglärm macht krank, wird bald in riesengroßen Lettern besichtigt werden können. Ein Menetekel für die Region.


 

Vor dem Fluglärm in Offenbach sind alle gleich.

Offenbach, den 25. Mai 2001

Morgens um 9 Uhr hat es vergangene Woche bei Elife Öztürk, Rechtsanwältin in Frankfurt am Main geklingelt. An der Leitung war ihre Kollegin Annkathrin Halank aus Offenbach. Sie hatte ein ungewöhnliches Anliegen: "Kannst Du mir schnell drei Zeilen ins Türkische übersetzen?"

Wir setzen ein unübersehbares Zeichen

Fluglärm macht krank

Wir sammeln Bettlaken!

Fünfzehn Minuten später rattert die Antwort aus dem FAX:

Artik göz yummuyoruz; Sabrimiz tasti.

Uçak gürültüsü hasta ediyor.

Yatak çarşafları topluyoruz!

Auf ähnlichem Wege hat Marion Eckert, Inhaberin des Reformhaus Eckert in Offenbach, seit langem gegen den Flughafenausbau engagiert und erfolgreiche Bettlakensammlerin, ihren Bekanntenkreis mobilisiert und eine spanische, serbische und polnische Übersetzung eingefordert:

Uwaga! Chcemy zwrócić Państwa uwagę.
HaĨas lotniczy szkodzi zdrowiu.
Zbieramy prześcieradĨa na akcję!

Vor dem Fluglärm in Offenbach sind alle gleich. Dessen waren sich auch die Initiatoren des "Offenbacher Aufrufs gegen Fluglärm" bewußt und haben ihren Appell ausdrücklich an alle ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger gerichtet. Die Resonanz gab ihnen recht. Von Anfang an hat der Ausländerbeirat in Offenbach seine Unterstützung zugesagt. In einem 6-sprachigen Flugblatt richten sich nun die "Bettlakensammler", die am 12. August auf dem Gelände des BSC auf der Rosenhöhe ein unübersehbares Zeichen setzen wollen, in den nächsten Tagen gerade auch an das Bevölkerungsdrittel, das für gewöhnlich bei derartigen Aktionen vergessen wird. Das Flugblatt wird in tausenden von Exemplaren an die Offenbacher Haushalte verteilt. Natürlich konnten wir nicht alle 140 Sprachen und Dialekte, die in Offenbach gesprochen werden, berücksichtigen, doch mit den sechs häufigsten wollten wir unseren guten Willen zeigen. Wir werden aber alle Übersetzungen des Offenbacher Aufrufs, deren wir habhaft werden können, auf der Homepage der BIL-Bürgerinitiative Luftverkehr veröffentlichen. Eine italienische und kroatische Übersetzung, vom Vorsitzenden des Ausländerbeirats, Paolo Nesci persönlich, ist bereits eingestellt. Es wäre durchaus reizvoll, den "Offenbacher Aufruf gegen Fluglärm" zum meistsprachigsten Dokument der Offenbacher Geschichte zu machen. Darüber sollte jedoch der Hauptzweck der Aktion nicht vergessen werden. Wir brauchen die Laken aller Offenbacher. Das Zeichen "Fluglärm macht krank" soll riesengroß werden.


 

"Wann können wir Säcke voller Bettlaken bei Ihnen vorbeischicken"
Offenbach, den 16. Mai 2001

"Wann können wir unseren Zivildienstleistenden mit den Säcken voller Bettlaken bei Ihnen vorbeischicken", so fragten die Mitarbeiter der Lutherkirche, die ihren Arbeitsplatz als "Bettlakensammelstelle" zur Verfügung gestellt haben, diese Woche. Das war einer von zahlreichen Anrufen bei Ingrid Wagner von der Bürgerinitiative Luftkverkehr Offenbach, die erst einmal in ihrer Garage einen Teil der gesammelten Bettlaken auftürmt. "Wenn das so weitergeht, muß das Auto halt auf der Straße bleiben!" Für eine eindrucksvolle Aktion, die am 12. August stattfinden soll, sind das jedoch bei weitem noch nicht genug. Aus diesem Grund hat jetzt die Künstlerin Ursula Zepter den Initiatoren unter die Arme gegriffen und ein großes Plakat gestaltet. Ursula Zepter ist gebürtige Offenbacherin, und hat ebenfalls die Grundlagen ihrer künstlerischen Ausbildung in dieser Stadt gelegt. Sie studierte an der Hochschule für Gestaltung und ist auch Mitglied im Bund Offenbacher Künstler. Die 1982 mit dem Kunstpreis der Mosbach-Stiftung ausgezeichnete Künstlerin hat nicht nur an zahlreichen Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen in Deutschland, Italien, Rumänien und Österreich teilgenommen, sie hat auch für Offenbach eine ganze Reihe beeindruckender Plakate geschaffen, die sich als Druck in vielen Privatwohnungen und öffentlichen Einrichtungen großer Beliebtheit erfreuen. In lebhafter Erinnerung ist das Plakat zur Einweihung der S-Bahn aus dem Jahre 1995. Die Stadtansicht in frischen Acryl-Farben zeigte damals gekrümmte Häuser, die sich in den Nachthimmel erheben, dazwischen schlang sich der Schienenstrang der neuen S-Bahn. Ihr neues Plakat bringt das Kernproblem des angestrebten Flughafenausbaus auf den Punkt "Fluglärm macht krank", unterstreicht die Künstlerin. Die Lebensqualität in dieser Stadt können die Bürger nur erhalten, "wenn sie ein unübersehbares Zeichen dagegen setzen. Deshalb brauchen wir dringend Ihre Bettlaken, um dieses ´unübersehbare Zeichen´ auf einer großen Fläche auszulegen. Machen Sie mit. Die Aktion findet noch in diesem Jahr, am Sonntag, den 12. August statt." Das Plakat geht noch in dieser Woche in den Druck und wird anschließend an vielen Stellen in Offenbach aufgehängt. Wer ein Plakat erwerben möchte, der wende sich an die unten angegebenen Kontaktadressen der BIL-Bürgerinitiative Luftverkehr, des Aktionsbündnisses "Offenbach gegen Flughafenausbau" oder der Offenbacher Vereinigung gegen Fluglärm e. V. Einzige Bedingung: Das Plakat muß deutlich sichtbar öffentlich ausgehängt werden.


 
"Ich schicke Euch in Solidarität ein Bettuch aus Berlin."
Offenbach, den 11. April 2001

"Wir können mit dem Auftakt unserer Aktion "Wir setzen ein unübersehbares Zeichen" voll zufrieden sein", sagt Beate Breimer von der Vorbereitungsgruppe und langjähriges aktives Mitglied der Bürgerinitiative Luftverkehr. "Im Dutzend sind die Laken hier angekommen und viele Offenbacher sind begeistert, daß die unerträglichen Zustände hier endlich einmal publik gemacht werden." Spontan hat zum Beispiel die Künstlerin und Psychotherapeutin Miriam Brandl-Pahlke ihr Bettlaken zur Verfügung gestellt und will es auch noch gestalten. Sogar aus der Hauptstadt treffen hier Laken ein mit Grußkarten, auf denen steht: "Ich schicke Euch in Solidarität ein Bettuch aus Berlin. Dieses spezielle Bettuch hat schon damals in Mainz den Rhein-Main-Lärm miterlebt."
Es zeigt sich schon jetzt, Offenbach setzt ein Zeichen für die ganze Region. "Aber es muß noch viel mehr passieren", ergänzt Jürgen Nymbach vom OVF. "Es müssen noch mehr Laken her." Da kann jeder Offenbacher mithelfen. BETTLAKENSAMMELSTELLEN sind mittlerweile bei

  • Beate Breimer, Brinkstr. 26, Tel. 069/838051
  • Ingrid Wagner, Edith-Stein-Str. 11, Tel. 069/8678 1313
  • Reformhaus Eckert, Frankfurter Str. 67, Tel. 069/888 4245
  • Lutherkirche, Waldstr. 74-76 (Mo-Fr 9-11 Uhr)
  • Evangelische Familienbildungsstätte, Katharina-von-Bora Haus, Kirchgasse 17 (Mo, Di, Do, Fr 10-13 Uhr, Mi 14-17 Uhr)
  • Katholische Familienbildungsstätte, Frankfurter Str. 143 (Mo-Do 15-17 Uhr)
eingerichtet. Ort und Zeitpunkt weiterer Sammelaktionen werden bekannt gegeben. Wer auch eine BETTLAKENSAMMELSTELLE einrichten möchte, wende sich an die unten angegebenen Kontaktadressen der BIL-Bürgerinitiative Luftverkehr, des Aktionsbündnisses "Offenbach gegen Flughafenausbau" oder der Offenbacher Vereinigung gegen Fluglärm e. V.

 

Erste Pressemitteilung zum "Offenbacher Aufruf gegen Fluglärm"

Offenbach, den 28. März 2001

Offenbach und das Rhein-Main-Gebiet haben in den letzten zwanzig Jahren eine lawinenartig zunehmende Verlärmung hinnehmen müssen. Sie hat heute eine Dimension erreicht, die als Dauerbelastung in einer immerhin 3000 Quadratkilometer großen Region unzumutbar geworden ist. 70 Kilometer östlich des Flughafens wird der Erholungssuchende in den Orten Wächtersbach oder Bad Soden/Salmünster morgens von Flugzeugen aus dem Schlaf gerissen. In Eltville am westlichen Ende wird das weltberühmte Rheingau-Musikfestival künftig nur noch bei Ostwind stattfinden können. Die Stadt Mainz - immerhin 40 Kilometer vom Flughafen entfernt - will keine weitere Verlärmung mehr hinnehmen und viele Gemeinden um den Flughafen drohen mit dem Gang vor die Gerichte.
Die am schlimmsten betroffene Großstadt Offenbach, Lebensort für 110.000 Menschen aus über 100 Nationen hat als erste Gemeinde im Rhein-Main-Gebiet die Klageandrohung wahr gemacht und ist gegen den momentanen Zustand vor Gericht gezogen. Binnen weniger Tage sind der Main-Kinzig-Kreis und Neu-Isenburg als Klageparteien gefolgt. Die Prozeßlawine ist losgetreten und wird von den Bürgern fortgesetzt, die sich zu Klagevereinen zusammengeschlossen haben. Es gibt keine Alternative zum Einschreiten gegen die weitere Verlärmung unserer Region, denn dem Fluglärm durch Wegzug entgehen zu wollen, bedeutet heute, das Rhein-Main-Gebiet ganz zu verlassen. Eine Politik, die nur noch für Einzelne weit ab vom Lebensraum der 3 Millionen akzeptable Wohnräume zuläßt, kann nicht hingenommen werden. Die Kommunalwahl hat das Ausmaß des "Bürgerverdrusses" gezeigt. Die Nichtwähler stellen jetzt die absolute Mehrheit. Es ist höchste Zeit, gegen die weitere Verschlechterung an Lebensqualität in unserer Stadt Offenbach einzuschreiten. Wir werden deshalb auf einer großen Fläche in metergroßen Lettern aus Bettlaken ein unübersehbares Zeichen setzen: "Fluglärm macht krank".

Daher rufen wir alle Offenbacherinnen und Offenbacher, besonders auch unsere ausländischen Mitbürger auf, sich mit Bettlakenspenden an der Aktion zu beteiligen. Je mehr Bettlaken wir haben, desto größer und unübersehbarer wird unser Zeichen. Geplant ist, die Laken in einer Parade zum auserkorenen Ort zu bringen und dort auszubreiten – Termin und Ort werden noch bekannt gegeben. Der Zug soll phantasievoll gestaltet werden und alle Bürger, Vereine, Initiativen, Verbände, Firmen, Kirchen, Kindergärten, Schulklassen sollen sich daran beteiligen. Die Demonstration wie auch die gesamte Aktion sind überparteilich.

Als erster Schritt ist der Aufruf mittlerweile an über 400 Offenbacher Vereine und Institutionen verschickt worden. Zur Zeit werden Sammelstellen eingerichtet. Wer sich engagieren will, wende sich an die unten aufgeführten Adressen.

Spontan haben sich als Schirmherrinnen und Schirmherren der bekannte Offenbacher Kirchenmusiker, Dirigent und Komponist sowie Dekan des Fachbereichs Musik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Jürgen Blume, der ehemalige Präsidenten der Industrie- und Handelskammer und Firmeninhaber von Kappus-Seifen, Dr. Wolfgang Kappus, der Chef des Ketteler-Krankenhauses, Prof. Dr. med. Hans-Peter Nast, die Leiterin der katholischen Bildungsstätte "Regenbogen" in Offenbach, Annette Reitmeier-Schmitt, die Leiterin der Evangelischen Familien-Bildungsstätte in Offenbach, Angela Sluyter, der Präsident des Amtsgerichts Offenbach, Wilhelm Uhl, sowie die Künstlerin Ursula Zepter zur Verfügung gestellt.

Die Organisatoren des Vorhabens sind die drei Initiativen gegen den Flughafenausbau: das Aktionsbündnis "Offenbach gegen Flughafenausbau" (dem 45 Vereine, Verbände und Einzelpersonen angehören), die BIL-Bürgerinitiative Luftverkehr Offenbach, die von der BI Rumpenheim und dem Bund für Umwelt und Natur Deutschland (BUND) unterstützt wird, sowie die Offenbacher Vereinigung gegen Fluglärm (OVF).

Stopp Fluglärm

OF Offenbach ohne Fluglärm